Info
Geb.: 30. 1.1569 in Nürnberg
Todesjahr: 1625 in Amberg (Sulzbach)
Titel: Dr. jur.
Namensvarianten: Jakobus Ayrer der Jüngere, eigtl. Eierer, auch Eirer, Ayerer, Airer

Jakob Ayrer d. J.

Jakob Ayrer der Jüngere wird am 30. Januar 1569 in Nürnberg geboren. Er ist der gleichnamige Sohn des dramatischen Dichters Jakob Ayrer (1543-1605) und arbeitet als Stadtschreiber und Advokat in Weiden und Nürnberg. Sein bekanntestes Werk ist eine Einführung in das damalige Zivilprozessrecht. Jakob Ayrer der Jüngere stirbt 1625 in Amberg

Werdegang

Ayrer studiert seit 1588 in Leipzig Rechtswissenschaft zum Dr. jur. „Jacobus Airer, Licentiat“ wird am 15. Oktober 1593 „zum Burger“ in Nürnberg aufgenommen, zahlt dafür „10 Fl. Stattwerung“ und wird Advokat. Obwohl er 1598 in den „Großen Rat“ berufen wird, verlässt er die fränkische Reichsstadt und kommt nach Weiden in der Oberen Pfalz. Von 1600 bis 1602 ist er hier Stadtschreiber – Weiden besitzt „Nürnberger Recht“ und partizipiert in vielfältiger kulturgeschichtlicher Weise von der großen Schwester „Noris“, u.a. durch den Briefwechsel zwischen dem Nürnberger Humanisten und Dürer-Freund Willibald Pirckheimer (1470-1530) und dem Weidener Bürgermeister und Stadtrichter Magister Michael Peuerl. Bis 1606 ist Jakob Ayrer der Jüngere Advokat in Weiden. Danach arbeitet er wieder als Advokat in Nürnberg.

Wichtige Werke

Das wohl bekannteste literarische Werk, das ihn berühmt macht, ist sein auf 850 Folioseiten gedruckter Historischer Processus Juris. In welchem sich Luzifer über Jesum darum, daß er ihm die Hölle zerstöret, eingenommen, die Gefangen daraus erlöst und hingegen ihn, Luzifern, gefangen und gebunden habe, aufs allerheftigste beklaget. Darin vorhanden ist ein ganzer ordentlicher Prozeß von Anfang der Zitation bis auf das Endurteil inclusive in erster und anderer Instanz [...] den Gerichtsschreibern, Prokuratoren, Notaren und der Schreiberei Verwandten überaus nützlich [...] und lieblich zu wissen (1. Aufl. 1597 in Frankfurt am Main, letzte Aufl. 1737). Am Ende des Processus Juris steht eine „kurtze Defension Schrifft dieses Buchs“ in deutschen Versen von Jakob Ayrer dem Älteren, dem Vater Jakob Ayrers des Jüngeren.

Die lebendige literarische Darstellung ist eine freie Bearbeitung des veralteten Werkes Belial des italienischen Kanonisten und Bischofs Jacobus de Theramo (1350-1417) und soll in das damalige Zivilprozessrecht einführen.

Verfasst von: Bernhard M. Baron / Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

Baron, Bernhard M. (20074): Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte (Weidner Heimatkundliche Arbeiten Nr. 21). Weiden i.d. OPf., S. 19.

Bosl, Karl (1983): Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Regensburg, Bd. 1, S. 35.

Müller, Hans (1954): Ayrer, Jakob der Jüngere. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd. 45, S. 397-409.

Müller-Lobeda, Hans: Ayrer, Jakob der Jüngere. In: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 473, http://www.deutsche-biographie.de/pnd124413625.html (14.03.2014).


Externe Links:

Literatur von Jakob Ayrer d. J. im BVB

Literatur über Jakob Ayrer d. J. im BVB