Carl Ibscher
Carl Ibscher kommt 1868 in Burghausen zur Welt. 1917 unternimmt er mit Genehmigung der Heeresleitung eine private Reise in das Kriegsgebiet in den französischen Vogesen und verfasst darüber einen rund 50-seitigen Bericht. Später schreibt Carl Ibscher vor allem Lieder und Gedichte, teils in Standardsprache, überwiegend aber in schwäbischer Mundart. Sein „Kirchheimer Festlied“ wird bis heute bei Festlichkeiten in der Marktgemeinde von der Bevölkerung gesungen. Seinen Lebensabend verbringt Carl Ibscher in München, wo er am 5. Februar 1949 im Alter von 81 Jahren stirbt.
Werdegang
Ibscher besucht das Gymnasium St. Stephan in Augsburg und studiert Jura an der Universität München. 1903 heiratet er Marie Roth, das Paar bekommt sechs Töchter. 1913 übernimmt Carl Ibscher die Leitung der Fürstl. Fugger von Glött'schen Domänenkanzlei in Kirchheim i. Schw. als Domänendirektor und folgt damit seinem Vater Anton Ibscher im Amt nach. Den Beruf übt Carl Ibscher bis zu seiner Pensionierung 1942 aus, daneben ist er Aufsichtsrat bei der Raiffeisen-Zentralkasse in München, 7 Jahre lang Präsident des Aufsichtsrats der neu gegründeten BayWa AG und von 1936 bis zu seinem Tod Ehrenpräsident der Bayerischen Genossenschaften.
Wichtige Werke
Carl Ibscher ist auch schriftstellerisch tätig. Er ist 49 Jahre alt, als er im November 1917 mit Genehmigung der Heeresleitung eine private Reise in das Kriegsgebiet in den französischen Vogesen unternimmt. Die Heeresleitung erhofft sich, dass die Aufzeichnungen des angesehenen Ibscher „falschen Auffassungen, die in der Heimat über Zustände im Felde verbreitet sind“ entgegentreten werden. In seinem rund 50-seitigen Bericht Meine Frontreise. Stimmungsbild aus dem Kriegsjahre 1917 mit dem Untertitel „dem Landsturm zur Ehr, der Heimat zur Lehr“ schreibt Ibscher sowohl von der „Pflicht zur unbedingten Fahnentreue“, berichtet aber auch von Grauen, Zerstörung und „grenzenloser Seelennot der einstmals glücklichen Bewohner“. 100 Jahre später erinnert der Zeitungsartikel „Die Pflicht, immer wieder die Pflicht“ an diesen Bericht aus dem Ersten Weltkrieg (Johann Stoll in der Mindelheimer Zeitung, 24. November 2017).
Später schreibt Carl Ibscher vor allem Lieder und Gedichte, teils in Standardsprache, überwiegend aber in schwäbischer Mundart. In der von der Marktgemeinde Kirchheim herausgegebenen Anthologie Kirchheimer Gedichte (2001) finden sich seine Mundartgedichte „Leaba, leaba lau! (1937), „D'r Hoiweag vom Käppele“ (1926), „G'moischaft“ (1925), „'s Reagadach“ (1925), „D'r Huat“ (1923), „Dia Burgermoischterröd‘“ (1927), „Könegsb'suach“ (1928) sowie seine durch Marie Gräfin von und zu Arco-Zinneberg, geborene Gräfin Fugger von Glött, vertonten Gedichte in Standardsprache „Herbststimmung“, „Fest-Hymne“ und „Kindergebet“. Zudem sind die Lobgedichte „Dem Fürsten Heil!“ und „Kinderspruch“ (zum 70. Geburtstag von Fürst Carl Ernst Fugger und anlässlich der Rückkehr nach Kirchheim am 18. Juli 1929), zwei vom Autor verfasste Glockeninschriften, das „Schwabenlied“ (1927 von P. Benignus Hitzler komponiert) und das „Kirchheimer Festlied“ abgedruckt. Carl Ibschers „Kirchheimer Festlied“ wird bis heute bei Festlichkeiten in der Marktgemeinde von der Bevölkerung gesungen.
Carl Ibscher kommt 1868 in Burghausen zur Welt. 1917 unternimmt er mit Genehmigung der Heeresleitung eine private Reise in das Kriegsgebiet in den französischen Vogesen und verfasst darüber einen rund 50-seitigen Bericht. Später schreibt Carl Ibscher vor allem Lieder und Gedichte, teils in Standardsprache, überwiegend aber in schwäbischer Mundart. Sein „Kirchheimer Festlied“ wird bis heute bei Festlichkeiten in der Marktgemeinde von der Bevölkerung gesungen. Seinen Lebensabend verbringt Carl Ibscher in München, wo er am 5. Februar 1949 im Alter von 81 Jahren stirbt.
Werdegang
Ibscher besucht das Gymnasium St. Stephan in Augsburg und studiert Jura an der Universität München. 1903 heiratet er Marie Roth, das Paar bekommt sechs Töchter. 1913 übernimmt Carl Ibscher die Leitung der Fürstl. Fugger von Glött'schen Domänenkanzlei in Kirchheim i. Schw. als Domänendirektor und folgt damit seinem Vater Anton Ibscher im Amt nach. Den Beruf übt Carl Ibscher bis zu seiner Pensionierung 1942 aus, daneben ist er Aufsichtsrat bei der Raiffeisen-Zentralkasse in München, 7 Jahre lang Präsident des Aufsichtsrats der neu gegründeten BayWa AG und von 1936 bis zu seinem Tod Ehrenpräsident der Bayerischen Genossenschaften.
Wichtige Werke
Carl Ibscher ist auch schriftstellerisch tätig. Er ist 49 Jahre alt, als er im November 1917 mit Genehmigung der Heeresleitung eine private Reise in das Kriegsgebiet in den französischen Vogesen unternimmt. Die Heeresleitung erhofft sich, dass die Aufzeichnungen des angesehenen Ibscher „falschen Auffassungen, die in der Heimat über Zustände im Felde verbreitet sind“ entgegentreten werden. In seinem rund 50-seitigen Bericht Meine Frontreise. Stimmungsbild aus dem Kriegsjahre 1917 mit dem Untertitel „dem Landsturm zur Ehr, der Heimat zur Lehr“ schreibt Ibscher sowohl von der „Pflicht zur unbedingten Fahnentreue“, berichtet aber auch von Grauen, Zerstörung und „grenzenloser Seelennot der einstmals glücklichen Bewohner“. 100 Jahre später erinnert der Zeitungsartikel „Die Pflicht, immer wieder die Pflicht“ an diesen Bericht aus dem Ersten Weltkrieg (Johann Stoll in der Mindelheimer Zeitung, 24. November 2017).
Später schreibt Carl Ibscher vor allem Lieder und Gedichte, teils in Standardsprache, überwiegend aber in schwäbischer Mundart. In der von der Marktgemeinde Kirchheim herausgegebenen Anthologie Kirchheimer Gedichte (2001) finden sich seine Mundartgedichte „Leaba, leaba lau! (1937), „D'r Hoiweag vom Käppele“ (1926), „G'moischaft“ (1925), „'s Reagadach“ (1925), „D'r Huat“ (1923), „Dia Burgermoischterröd‘“ (1927), „Könegsb'suach“ (1928) sowie seine durch Marie Gräfin von und zu Arco-Zinneberg, geborene Gräfin Fugger von Glött, vertonten Gedichte in Standardsprache „Herbststimmung“, „Fest-Hymne“ und „Kindergebet“. Zudem sind die Lobgedichte „Dem Fürsten Heil!“ und „Kinderspruch“ (zum 70. Geburtstag von Fürst Carl Ernst Fugger und anlässlich der Rückkehr nach Kirchheim am 18. Juli 1929), zwei vom Autor verfasste Glockeninschriften, das „Schwabenlied“ (1927 von P. Benignus Hitzler komponiert) und das „Kirchheimer Festlied“ abgedruckt. Carl Ibschers „Kirchheimer Festlied“ wird bis heute bei Festlichkeiten in der Marktgemeinde von der Bevölkerung gesungen.