Der vielseitige Sprachjongleur mit dem Stock: Alex Burkhard

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© Marvin Ruppert

„Seine Worte sind ein Blütenmeer, seine Gedanken eine Spielwiese.“ – So beschreibt SZ-Redakteur Bernhard Blöchl Auftritt und Stil von Alex Burkhard (*1988) nach dessen Sieg bei der bayerischen Poetry-Slam-Meisterschaft 2017. Im selben Jahr holt sich der dreimalige Münchner Stadtmeister (2014, 2015 und 2016) außerdem den Titel „Deutschsprachiger Meister". Der Wanderstock, den er hierfür als Trophäe erhalten hat, wird dabei ein Jahr lang zu seinem ständigen Begleiter, was Burkhard auf lustig-kreative Art und Weise ausführlich in Bildern und Texten dokumentiert.

Der gebürtige Allgäuer, der seit seinem Abitur regelmäßig mit seinen Texten auftritt, lebt einige Jahre in München und gestaltet dabei die Slam-Szene mit unzähligen Auftritten, aber auch eigenen Formaten, wie der Lesebühne Die Stützen der Gesellschaft aktiv mit.

Sein Textrepertoire ist dabei unglaublich groß, sein Stil und seine Sprache wunderbar vielseitig und abwechslungsreich. Viele Texte scheinen sehr persönlich und handeln beispielsweise von seinem Skandinavistikstudium, misslungenen Dates und seinem schütter werdenden Haar. Genauso slammt er aber auch über Cliffhanger und Lautstärken, versetzt Willhelm Buschs Max und Moritz in die heute Zeit, spricht sich gegen die Unverbindlichkeit aus oder nimmt sein Publikum – wie im Text Plymouth mit auf hohe See:

Mit fünf war ich Matrose und hab Planken gewischt,
Kranken Pranken Sanddorn gemischt,
Und Plankton gefischt,
Später Pflanzen gekifft,
Bis der Lampendocht zischt,
Und mich mein Wanken verpfiff.
Schranken gab’s nicht.
(1:01-1:14 min)

Seine Slam- und Prosatexte hat Burkhard in mehreren Sammelbänden veröffentlicht. Viele davon sind auch online als Videos verfügbar.

Verfasst von: Marina Babl

Sekundärliteratur:

SZ-Artikel (April 2017)

Externe Links:
Website von Alex Burkhard