Info
8.06.2021
09:30 Uhr
Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23, München
Bis: 31.01.2022
Eintritt: frei, max. 9 Personen, FFP2-Maskenpflicht im gesamten Gebäude

Pop Punk Politik - Die 1980er Jahre in München

https://www.literaturportal-bayern.de/images/PopPunk03_500.jpg
© Nicola Bardola

Kein Jahrzehnt ist umstrittener. Denn: „Wer sich an die 80er Jahre erinnern kann, hat sie nicht miterlebt“ (Falco)

Die Ausstellung widmet sich einer in den 1980er Jahren jungen, vielfältigen Textproduktion in München. Text, Medium, Botschaft und Haltung sind hier aufs Engste verwoben. Denn die Entscheidung zwischen „Gefühl und Härte“ oder „Mode und Verzweiflung“ bestimmt das halbe Leben. Pop und Punk dekonstruieren spielerisch die bürgerliche Medienwelt. Die radikale Ästhetik wird zum Transportmittel politischer Ansprüche. Nicht wegzudenken aus dieser „Gründerzeit“ neuer sozialer und urbaner Bewegungen sind der Aktivismus der Schwulenbewegung gegen Diskriminierung und rigide AIDS-Politik sowie der Einsatz der Frauen-Lesbenbewegung für selbstbestimmte Räume. Zum Jahrzehnt gehört auch der Kampf für eine eigene Öffentlichkeit und gegen die Kriminalisierung gesellschaftlicher Alternativen.

Mit vielen Dokumenten, Fotografien, Medien und Geschichten ruft „Pop, Punk, Politik“ die 1980er in Erinnerung. Dazu zählen Fanzines, Radiotexte, Songtexte und Lyrics, Manuskripte, Manifeste und Starschnitte ebenso wie die damals neue Do-It-Yourself-Strömung (DIY). Die Ausstellung skizziert ästhetische Verfahrensweisen der Subkultur für eine heutige Debatte über Emanzipation und die Verwegenheit der Revolte.

Pop Punk Politik - Die 1980er Jahre in München ist als ein sich über mehrere Monate entwickelndes Projekt konzipiert. Die Ausstellung versteht sich als erster Impuls und Einladung zur Beschäftigung mit Ästhetik und Verfahrensweisen der Textproduktion der Subkultur der 1980er Jahre in München. Während der Laufzeit wird sich die Monacensia weiterhin in den Austausch begeben, um Lücken im literarischen Gedächtnis der Stadt zu schließen und gemeinsam neues Wissen zu schaffen. Die Geschichte wird weitererzählt: digital und analog.

Die Monacensia als literarisches Gedächtnis der Stadt hat bewusst die Lücken im Bestand von Literaturarchiv und Bibliothek in den Blick genommen und sich mit vielen Künstler*innen, Fotograf*innen und Kulturschaffenden in den Austausch begeben. Ihnen allen danken wir herzlich!