Info
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Gegründet: 2017
Dauer: drei Wochen (einmalig)
Ort: Schwangau, verschiedene Orte Haus am Bannwaldsee: Treffpunkt der Gruppe 47
Veranstalter: Tourist Information Schwangau und Frankfurter Kulturbüro Drummer und Arns Historiker GbR (Kuratierung)
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september-phase 2017: Kulturfestival zum 70. Gründungsjubiläum der Gruppe 47

https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbevents/festivals/klein/september-phase_Schwangau_500.jpg
(c) Bayerische Staatsbibliothek München/Ana372

Vom 6. bis 30. September wird in Schwangau an das erste Treffen der Gruppe 47 erinnert. Historischer Schauplatz des Treffens war das idyllisch gelegene „Seegut Bannwaldsee“, angeregt hatte es seinerzeit dessen Besitzerin: Ilse Schneider-Lengyel (1903-1972). Auf Initiative und Einladung der Fotografin, Kunsthistorikerin, Ethnologin und Dichterin sowie des Schriftstellers Hans Werner Richter kamen hier vom 6. bis 7. September 1947 insgesamt 17 Personen zur Redaktionskonferenz für eine geplante literarische Zeitschrift zusammen. Die Tagung gilt bis heute als „Geburt“ der Gruppe 47, die den Literaturbetrieb in der Bundesrepublik Deutschland für zwei Jahrzehnte maßgeblich geprägt hat.

Ilse Schneider-Lengyel gehört zu den bedeutenden, bislang aber eher unbekannten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts, die sich im Bereich der Kunstfotografie und der Künstlerischen Fotografie zu behaupten wussten. Als sich selbst so bezeichnende „Lichtbildnerin“ vermochte sie vor allem Werke der Bildhauerkunst in ein verlebendigendes Licht zu rücken. 1933 mussten Ilse Schneider-Lengyel und ihr jüdischer Ehemann emigrieren; ab 1935 lebte und arbeitete das Künstlerpaar in Vanves bei Paris. Ilse Schneider-Lengyel unterhielt dort ein Fotostudio und publizierte regelmäßig bei internationalen Kunstbuchverlagen. 1946 kehrte sie nach Deutschland zurück. Mit zeitlichen Unterbrechungen wirkte sie fortan als Fotografin, Journalistin und Schriftstellerin am Bannwaldsee.

Der Titel „september-phase“ verweist auf den einzigen von Ilse Schneider-Lengyel publizierten Gedichtband, der 1952 in der bis heute zeitlos-modernen Reihe „studio frankfurt“ erschien.

Mit der Wanderausstellung „Ich bin als Rebell geboren“ (Ort: Schlossbrauhaus) nebst Katalog und einem Rahmenprogramm (Ort: Schloss Bullachberg) will das Kulturfestival in Lesungen, Gesprächen, Vorträgen, Filmen und einem Symposium Leben und Werk der außergewöhnlichen Künstlerin nachspüren.

Die Kuratierung übernimmt das Frankfurter Kulturbüro Drummer und Arns Historiker GbR. Die september-phase wird gefördert durch den Kulturfonds Bayern sowie den Bezirk Schwaben und steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.