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30.08.2025
16 Uhr
Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23, München
Eintritt: frei

Lesung mit Lorena Simmel & Philipp Schönthaler

Reisen und Lesen sind gute Freunde. Das hat Gründe. Wer liest, reist bequem, klimafreundlich und fast zum Nulltarif, zumindest in Öffentlichen Bibliotheken wie der Monacensia. Umfragen belegen, dass Menschen mit dem Lesen von Büchern Information und Vergnügen assoziieren. Andere, oft gehörte Gründe, ein Buch zu lesen oder zu hören, lauten: Bücher erlauben eine Auszeit vom Alltag, Bücher nehmen uns mit auf eine Reise.

Erst recht, wenn die Route abseits des Mainstreams liegt. Mit dem Debüt der Schweizer Autorin Lorena Simmel reisen wir ins fiktiv-realistische „Ferymont“ (2024, Verbrecher Verlag). Wir schwitzen mit all jenen Saisonkräften, die sich bei der Ernte krummlegen, damit Obst und Gemüse appetitlich geschichtet im Supermarkt landen. Der neue Roman des mehrfach ausgezeichneten Münchner Autors und Essayisten Philipp Schönthaler, „Seiten des Himmels“ (2024, Matthes & Seitz), führt uns in das stupende Licht der Wüste Nevadas. Wir besuchen das futuristisch-exklusive Forstell-Institut, das literarische Werke, u.a. von Wernher von Braun oder Robert Oppenheimer im atombombensicheren Archiv bunkert.

Bereits die Destinationen beider Bücher sind außergewöhnlich, doch auch ihre Erzählweisen eröffnen narrative Horizonte. Schönthalers collagierte Novel-in-Parts und Simmels vom Konzept des solidarischen Erzählens (Olga Tokarczuk) orientierter Roman verweigern sich einer Plot-getriebenen Storyfizierung.

Die Münchner Autorin und Lyrikerin Elvira Steppacher eröffnet mit dieser Veranstaltung ihre Schreib-Residency und lädt alle Zuhausegebliebenen herzlich zu dieser Reise in den Garten der Monacensia ein. Bringen Sie für maximale Entspannung gerne ihre Badetücher mit.


Philipp Schönthaler, 1976 geboren in Stuttgart, wohnhaft in Berlin, geht in seinen Büchern den vielfältigen Beziehungen zwischen Literatur und Technik nach. Zuletzt erschien der Roman „Seiten des Himmels“ (2024) sowie der Essay „Wie rationale Maschinen romantisch wurden“ (2024).

Lorena Simmel, geboren 1988 in Fribourg (CH), schreibt Romane und Gedichte. Sie studierte Literarisches Schreiben und Europäische Literaturen in Biel/Bienne (CH), Berlin und Warschau. 2012 war sie Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses. Für die Arbeit an ihrem Debütroman „Ferymont“ erhielt sie 2020 das Arbeitsstipendium für Literatur des Berliner Senats. 2022 war sie Literaturstipendiatin der Jürgen Ponto-Stiftung. „Ferymont“ erschien 2024 im Verbrecher Verlag und wurde mit dem Robert Walser-Preis ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt sie für das Manuskript für ihren Gedichtband „Die Fuchsjungen“ den Literaturpreis „Das zweite Buch“ der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung. Lorena Simmel lebt und arbeitet in Berlin.

Elvira Steppacher, 1963 in Hiltrup bei Münster geboren, schreibt seit 2019 literarisch und veröffentlicht Lyrik, Romane und Essays. Für ihr Romandebüt „Von Fall zu Fall – Ein Stundenheft“ (Braumüller, 2022) wurde sie mit dem Jurypreis des internationalen Literaturwettbewerbs „Gesund schreiben“ der Wiener Ärztekammer ausgezeichnet. Der Deutsche Literaturfonds förderte ihr zweites Romanprojekt „Blösse“ (Braumüller, 2024) mit einem Jahresstipendium. 2024 erschien ihr erster Lyrikband „Einst werden wir Endlinge sein“ (Elif), der Medientieren wie Knut, Bruno oder Dolly lyrische Nachrufe und Prosareflexionen widmet. Seit Juli 2025 ist sie Schreibresidentin der Monacensia.



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