Jean Paul: Meine Feder soll ein Flügel sein
Als Johann Paul Friedrich Richter 1825 in Bayreuth starb, hatte er tausende von Textseiten niedergeschrieben: Satiren und Idyllen, humoristische Romane mit verwickelten Handlungssträngen, aber auch Exzerpte aus den Werken anderer Autoren und zahllose Briefe. Aus Bewunderung für den französischen Aufklärer Jean-Jacques Rousseau veröffentlichte er seine Schriften unter dem Pseudonym Jean Paul.
Anlässlich des 200. Todestags des oberfränkischen Schriftstellers Jean Paul, der 1763 in Wunsiedel geboren wurde, präsentieren die Staatsbibliothek Bamberg und die Landesbibliothek Coburg vom 22. September bis zum 13. Dezember 2025 zwei aufeinander bezogene Ausstellungen mit jeweils eigenen Akzenten. Beide Ausstellungen entstanden in Kooperation mit Prof. Dr. Helmut Pfotenhauer, dem ehemaligen Leiter der Arbeitsstelle Jean-Paul-Edition an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Im Mittelpunkt der Bamberger Ausstellung stehen ausgewählte Briefe, die Jean Paul an den jüdischen Handelsherrn Emanuel Osmund (1766–1842) richtete. Seit 2010 bewahrt die Staatsbibliothek Bamberg als Dauerleihgabe der Oberfrankenstiftung mehr als 1.100 Briefe und Billets Jean Pauls – es handelt sich um die größte Sammlung von Brief-Autographen Jean Pauls. Sie geben Einblicke in die enge Beziehung der beiden Briefpartner: Emanuel Osmund vermittelte Jean Paul Kenntnisse über das Judentum und unterstützte den Dichter im Alltag, so durch die Lieferung von Schreibfedern und Bier, das Jean Paul zur Anregung des Gedankenflusses brauchte.
Der jahrzehntelange Austausch der beiden Freunde wird in der Bamberger Ausstellung in einen größeren Rahmen eingebettet. Graphiken und Erstausgaben seiner Werke illustrieren Jean Pauls Entwicklung zu einem Erfolgsautor. Aufmerksamkeit gilt auch Jean Pauls Kontakten zur Bamberger Literaturszene. Präsentiert werden daneben moderne illustrierte Ausgaben und Künstlergraphiken, die heutigen Lesern neue Zugänge zu Jean Pauls bildgewaltigen Erzählungen erschließen.
Unsicherheit herrscht immer wieder bei der Aussprache des Dichternamens. Französisch oder deutsch? Sowohl als auch! Den ersten Teil des Pseudonyms, Jean, spricht man französisch aus. Doch den zweiten Teil, Paul, deutsch. Also ʒãː paʊ̯l (Quelle der Audiodatei: Duden online). Oder vielleicht doch fränkisch „Schôô Baul“?
Jean Paul: Meine Feder soll ein Flügel sein
Als Johann Paul Friedrich Richter 1825 in Bayreuth starb, hatte er tausende von Textseiten niedergeschrieben: Satiren und Idyllen, humoristische Romane mit verwickelten Handlungssträngen, aber auch Exzerpte aus den Werken anderer Autoren und zahllose Briefe. Aus Bewunderung für den französischen Aufklärer Jean-Jacques Rousseau veröffentlichte er seine Schriften unter dem Pseudonym Jean Paul.
Anlässlich des 200. Todestags des oberfränkischen Schriftstellers Jean Paul, der 1763 in Wunsiedel geboren wurde, präsentieren die Staatsbibliothek Bamberg und die Landesbibliothek Coburg vom 22. September bis zum 13. Dezember 2025 zwei aufeinander bezogene Ausstellungen mit jeweils eigenen Akzenten. Beide Ausstellungen entstanden in Kooperation mit Prof. Dr. Helmut Pfotenhauer, dem ehemaligen Leiter der Arbeitsstelle Jean-Paul-Edition an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Im Mittelpunkt der Bamberger Ausstellung stehen ausgewählte Briefe, die Jean Paul an den jüdischen Handelsherrn Emanuel Osmund (1766–1842) richtete. Seit 2010 bewahrt die Staatsbibliothek Bamberg als Dauerleihgabe der Oberfrankenstiftung mehr als 1.100 Briefe und Billets Jean Pauls – es handelt sich um die größte Sammlung von Brief-Autographen Jean Pauls. Sie geben Einblicke in die enge Beziehung der beiden Briefpartner: Emanuel Osmund vermittelte Jean Paul Kenntnisse über das Judentum und unterstützte den Dichter im Alltag, so durch die Lieferung von Schreibfedern und Bier, das Jean Paul zur Anregung des Gedankenflusses brauchte.
Der jahrzehntelange Austausch der beiden Freunde wird in der Bamberger Ausstellung in einen größeren Rahmen eingebettet. Graphiken und Erstausgaben seiner Werke illustrieren Jean Pauls Entwicklung zu einem Erfolgsautor. Aufmerksamkeit gilt auch Jean Pauls Kontakten zur Bamberger Literaturszene. Präsentiert werden daneben moderne illustrierte Ausgaben und Künstlergraphiken, die heutigen Lesern neue Zugänge zu Jean Pauls bildgewaltigen Erzählungen erschließen.
Unsicherheit herrscht immer wieder bei der Aussprache des Dichternamens. Französisch oder deutsch? Sowohl als auch! Den ersten Teil des Pseudonyms, Jean, spricht man französisch aus. Doch den zweiten Teil, Paul, deutsch. Also ʒãː paʊ̯l (Quelle der Audiodatei: Duden online). Oder vielleicht doch fränkisch „Schôô Baul“?