Margret Greiner: "In mir tobt und brodelt stehts etwas Gefährliches"
Weiblich, stolz und einsam sind wohl die Attribute, mit denen sich Elsa Asenijeff ihr Leben lang beschäftigt hat. Oft sucht die sprachgewandte Schriftstellerin und Lyrikerin Trost im Schreiben. Sie gilt als Kämpferin für die sexuelle Freiheit von Frauen und Mitbegründerin des expressionistischen Schreibens in Leipzig.
Mitte des 19. Jahrhunderts wächst Arsenijeff frei von finanziellen Sorgen in Wien auf. Mit dem Tod des Vaters drängt die Mutter das mittlerweile „späte Mädchen“ zur Heirat in gehobene bulgarische Kreise. Ihr Zwischenspiel in Sofia ist nicht von langer Dauer.
Die Wissensdurstige studiert allen Widerständen zum Trotz in Leipzig. Sie ist eine Ausnahmeerscheinung an der Uni, ebenso wie in Künstlerkreisen, wo die verheiratete Frau bald an der Seite von Max Klinger auftritt. Arsenijeffs Texte feiern die Liebe und lassen die Heimatlose um ihre Einsamkeit kreisen. Vor allem aber den Frauen gibt sie eine starke Stimme. Man möchte meinen, damit wäre sie eine glühende Kämpferin in der jungen Frauenbewegung der Jahrhundertwende, aber Asenijeff lehnt diese Frauen ab. Sie suchte nicht die Gleichheit. Sie suchte die Frau als Gegenentwurf zum Mann.
Im Alleingang findet sie ihre eigene emanzipierte Stimme, die nicht ohne Widerspruch zu ihrem Leben steht. Die psychologische Standortbestimmung, der Asenijeff vielleicht auch das „gefährlich brodelnde Gefühl“ zu verdanken hat, lässt sich nur erahnen.
In ihren bisherigen Biografien schält Greiner gern die Frauen mit ihren Lebenswerken aus dem männlichen Schatten. Mit flotter Erzählstimme tastet sie Arsenijeffs Lebenssituationen ab und würzt mit vielen Zitaten aus ihrem Werk.
So entsteht das Bild eines für seine Zeit bemerkenswert unbeirrten Freigeistes, der in Worte fast, was auf der Seele brennt. Ein Frauenschicksal, das mir nicht gleich das Herz wärmt, dem auch große Tragik innewohnt.
Margret Greiner studierte Germanistik und Geschichte in Freiburg und München. Viele Jahre arbeitete sie als Lehrerin und Journalistin. In ihren erzählten Biografien hat sie sich immer wieder mit außergewöhnlichen Frauenleben beschäftigt, u.a."Auf Freiheit zugeschnitten. Emilie Flöge: Modeschöpferin und Gefährtin Gustav Klimts", „Margaret Stonborough-Wittgenstein. Grande Dame der Wiener Moderne“, "Mutig und stark alles erwarten. Elisabeth Erdman-Macke - Leben für die Kunst". Margret Greiner lebt in München, Haidhausen.
Anmeldung unter
Margret Greiner: "In mir tobt und brodelt stehts etwas Gefährliches"
Weiblich, stolz und einsam sind wohl die Attribute, mit denen sich Elsa Asenijeff ihr Leben lang beschäftigt hat. Oft sucht die sprachgewandte Schriftstellerin und Lyrikerin Trost im Schreiben. Sie gilt als Kämpferin für die sexuelle Freiheit von Frauen und Mitbegründerin des expressionistischen Schreibens in Leipzig.
Mitte des 19. Jahrhunderts wächst Arsenijeff frei von finanziellen Sorgen in Wien auf. Mit dem Tod des Vaters drängt die Mutter das mittlerweile „späte Mädchen“ zur Heirat in gehobene bulgarische Kreise. Ihr Zwischenspiel in Sofia ist nicht von langer Dauer.
Die Wissensdurstige studiert allen Widerständen zum Trotz in Leipzig. Sie ist eine Ausnahmeerscheinung an der Uni, ebenso wie in Künstlerkreisen, wo die verheiratete Frau bald an der Seite von Max Klinger auftritt. Arsenijeffs Texte feiern die Liebe und lassen die Heimatlose um ihre Einsamkeit kreisen. Vor allem aber den Frauen gibt sie eine starke Stimme. Man möchte meinen, damit wäre sie eine glühende Kämpferin in der jungen Frauenbewegung der Jahrhundertwende, aber Asenijeff lehnt diese Frauen ab. Sie suchte nicht die Gleichheit. Sie suchte die Frau als Gegenentwurf zum Mann.
Im Alleingang findet sie ihre eigene emanzipierte Stimme, die nicht ohne Widerspruch zu ihrem Leben steht. Die psychologische Standortbestimmung, der Asenijeff vielleicht auch das „gefährlich brodelnde Gefühl“ zu verdanken hat, lässt sich nur erahnen.
In ihren bisherigen Biografien schält Greiner gern die Frauen mit ihren Lebenswerken aus dem männlichen Schatten. Mit flotter Erzählstimme tastet sie Arsenijeffs Lebenssituationen ab und würzt mit vielen Zitaten aus ihrem Werk.
So entsteht das Bild eines für seine Zeit bemerkenswert unbeirrten Freigeistes, der in Worte fast, was auf der Seele brennt. Ein Frauenschicksal, das mir nicht gleich das Herz wärmt, dem auch große Tragik innewohnt.
Margret Greiner studierte Germanistik und Geschichte in Freiburg und München. Viele Jahre arbeitete sie als Lehrerin und Journalistin. In ihren erzählten Biografien hat sie sich immer wieder mit außergewöhnlichen Frauenleben beschäftigt, u.a."Auf Freiheit zugeschnitten. Emilie Flöge: Modeschöpferin und Gefährtin Gustav Klimts", „Margaret Stonborough-Wittgenstein. Grande Dame der Wiener Moderne“, "Mutig und stark alles erwarten. Elisabeth Erdman-Macke - Leben für die Kunst". Margret Greiner lebt in München, Haidhausen.
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