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23.03.2021
20 Uhr

LIX - unabhängige Lesereihe

„Nach dem Zuschauer*innen-Rekord bei unserer Online-Lesung vergangenen November haben wir uns entschlossen, das Potenzial dieser Übertragungsform noch einmal zu nutzen und sogar zu steigern“, so die Organisatorinnen und Kuratorinnen Raphaela Bardutzky, Rebecca Faber und Christina Madenach. „Nicht nur unser Publikum kann sich von überall zuschalten, auch wir begeben uns dieses Mal von unserer Schaltzentrale im Münchner HochX aus gemeinsam mit den Zuschauenden auf Reisen und präsentieren unsere Gäste an den derzeitigen Orten ihres Schaffens.“

Genreübergreifendes Programm – Roman, Lyrik, Kurzgeschichten, Graphic Novel
Özlem Özgül Dündar ist zugeschaltet aus Olevano Romano, wo sie derzeit im Rahmen eines Stipendiums der Deutschen Akademie Casa Baldi an ihrem ersten Roman arbeitet, aus dem sie Auszüge bei LIX vorstellen wird. Es geht in dem Roman um rassistische Brandanschläge – ein Thema, mit dem sich die Autorin bereits in einem 2018 mit dem Kelag-Preis ausgezeichneten Text und ihrem als „Hörspiel des Jahres“ 2020 prämierten Stück „türken, feuer“ beschäftigte. 1983 in Solingen geboren, studierte Dündar Literatur und Philosophie in Wuppertal sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und debütierte als Lyrikerin. Bei LIX wird es außerdem eine Kostprobe ihrer neuesten Gedichte geben.
Naïma Msechu streamt aus South Bend (USA), wo sie seit August 2020 ihren Master in Creative Writing an der University of Notre Dame macht. Sie schreibt genre-übergreifende literarische Erzählungen, die oft surreale Elemente enthalten und Anleihen im magischen Realismus nehmen. Ihre Arbeiten fragen nach den sonderbaren Narrativen, die sich Menschen ausdenken, um sich in der Welt zurechtzufinden. Die 1994 in München geborene Naïma Msechu wuchs in Missouri auf und schreibt auf Englisch. Ihre Texte wurden bereits mehrfach publiziert und mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet. Das anschließende Gespräch wird auf Deutsch stattfinden.
Die Hamburger Comiczeichnerin und Illustratorin Hannah Brinkmann feiert bei LIX die Premiere ihrer 2020 erschienen Graphic Novel „Gegen mein Gewissen“ (avant verlag). In ihrem Debüt schafft sie ein sehr persönliches und berührendes Familienportrait, das eng verknüpft ist mit der Geschichte der BRD. Ihr gelingt dabei ein eleganter Umgang mit dokumentarischem Material, das sie leichtfüßig – und oft auch humorvoll – in ihre eigene Ästhetik integriert. Brinkmann studierte an der HAW Hamburg Illustration und Grafische Erzählung, ihre Kurzcomics werden regelmäßig veröffentlicht. Derzeit unternimmt sie ein Forschungsjahr als Master in Research in Arts and Humanities am Royal College of Arts in London.

LIX – unabhängige Lesereihe
LIX existiert seit 2019 und ist eine unabhängige Lesereihe für gegenwärtige Texte jeder Couleur. Der Fokus des Formats liegt auf einem Neben- oder Miteinander unterschiedlicher Gattungen: Lyrik trifft hier auf Prosa trifft auf Theatertext, auf genre- und medienübergreifende Kunst. Damit sollen die performativen Qualitäten von Prosa und Lyrik aufgezeigt sowie der Theatertext als Literatur kenntlich gemacht werden. Ziel ist die Präsentation von zeitgenössischer, avantgardistischer und unabhängiger Literatur. Von besonderem Interesse sind Arbeiten, in denen gesellschaftspolitisch relevante Fragestellungen aufgeworfen werden.
LIX findet vier Mal im Jahr in Kooperation mit dem HochX Theater statt und präsentiert pro Abend drei Autor*innen. Jede Lesung wird durch die Veranstalterinnen eingeführt und von einem Kurzgespräch begleitet, um dem Publikum einen Zugang zu den Texten anzubieten. LIX ist Teil der Unabhängigen Lesereihen. Das Netzwerk besteht aus über 20 Lesereihen aus dem deutschsprachigen Raum und versteht Literatur nicht nur als Text, sondern auch als soziale Praxis und will sie in den öffentlichen Raum bringen.



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