Info
Dichterstube - Joseph Maria Lutz Schulstraße 15
85276 Pfaffenhofen
Leitung: Herr Andreas Sauer
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung.
Telefon: 08441 / 78165
Fax: 08441 / 782165
Website
Kontakt:
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Dichtermuseum Joseph Maria Lutz

Bereits im 14. Jahrhundert beginnt Pfaffenhofen an der Ilm mit dem Bau einer Stadtmauer, die 1438 schließlich fertiggestellt wird. Spätestens im Dreißigjährigen Krieg hat das Bollwerk jedoch ausgedient, als die Schweden in die Stadt einfallen. Von der früheren Befestigung zeugen heute nur mehr drei Türme: der Stadtturm an der oberen Stadtmauer, der Pfänderturm (auch „Hungerturm“ genannt) und der Stadtturm an der unteren Stadtmauer, den man „Flaschlturm“ heißt. Letzterer wird im 17. und 18. Jahrhundert von kurfürstlichen Beamten zum Sommerhaus umgebaut.

1893 wird in Pfaffenhofen Joseph Maria Lutz geboren, der sich später als Heimatdichter einen Namen macht. Der Brandner Kasper schaut ins Paradies gilt als sein berühmtestes Stück und feiert noch heute auf vielen Bühnen Erfolge; von ihm stammt außerdem der noch immer gültige Text der Bayernhymne „Gott mit dir, du Land der Bayern …“. Lutz stirbt 1972, sein persönlicher Nachlass, darunter Gegenstände, Bücher, Fotografien und viele Originalmanuskripte, geht an die Stadt. Zur Feier des 95. Geburtstages von Joseph Maria Lutz richtet Pfaffenhofen im Flaschlturm ein Dichtermuseum ein, um den Nachlass des Schriftstellers der Öffentlichkeit zu präsentieren. Erhalten sind das Arbeitszimmer und die vollständige Bibliothek, zwei weitere Räume lassen den Lebensweg des Dichters anhand der zahlreichen Dokumente Revue passieren.

Im Dezember 2010 stirbt der Heimatforscher Franz Rutsch, der das Lutz-Museum bis zu seinem Tod aufmerksam betreute. Da außerdem eine Renovierung des Flaschlturms nötig erscheint, wird das Haus für unbestimmte Zeit geschlossen. Zunächst ist unklar, ob es als Museum wiedereröffnet wird. Schließlich finden die Exponate eine neue Heimat in einer eigens eingerichteten Dichterstube in der Joseph-Maria-Lutz-Schule in Pfaffenhofen; begleitend eröffnet ein virtuelles Museum. Der Flaschlturm wiederum wird nach der Kernsanierung als Dichterwohnung genutzt, jährlich wird ein Aufenthaltsstipendium vergeben.