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Heinz Friedrich bei einer Ausstellungseröffnung 1987 (Fotoarchiv Timpe / Bayerische Staatsbibliothek)
c/o DTV-Klassik, Friedrichstraße 1a
80801 München
Website

Heinz-Friedrich-Stiftung

1945 kehrte der 23-jährige Heinz Friedrich schwerverwundet aus Krieg und Gefangenschaft zurück – und begann aus dem Nichts, ohne jede Berufsausbildung, einen ganz der Kultur und Humanität gewidmeten Lebensweg in München. Zunächst Journalist und Schriftsteller, mit 25 Jahren Feuilleton-Chef und Mitbegründer der Gruppe 47, dann Rundfunkredakteur und Leiter des Abendstudios im Hessischen Rundfunk, wurde er danach Leiter des Fischer-Taschenbuchverlags und anschließend Programmdirektor von Radio Bremen.

30 Jahre lang – ab der Gründung – war er dann der Verleger des Deutschen Taschenbuch-Verlags, kurz dtv. Er wurde später zum Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gewählt und als Honorarprofessor für Germanistik und Buchwissenschaft an die LMU München berufen.

Ein Verzeichnis der wichtigsten Werke von Heinz Friedrich ist auf der Internetseite der Friedrich-Stiftung zu finden. Sein großes Privatarchiv, darunter die gesamte Korrespondenz und rund 1.000 eigene Publikationen, befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek. 2006 erschien posthum seine Autobiographie Erlernter Beruf: Keiner. Erinnerungen an das 20. Jahrhundert. 2011 wurden seine gesammelten Gedichte aus fünf Jahrzehnten unter dem Titel Suchend nach Heimat herausgegeben.

Als Grundlage seines literarischen und kulturellen Schaffens baute Heinz Friedrich über Jahrzehnte eine große Privatbibliothek mit zuletzt rund 50.000 Büchern, Schallplatten und CDs auf. Die einmalige Sammlung aus allen Gebieten der Kulturwissenschaften gilt als eine der größten in Deutschland.

In seinen letzten Lebensjahren brachte Heinz Friedrich eine gemeinnützige Stiftung auf den Weg, die zukünftig seine Bibliothek in einer geeigneten Institution der Forschung und Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Die Gründung konnte noch in Friedrichs Todesjahr, im Dezember 2004, erfolgen. Außerdem möchte die Stiftung regelmäßige Kolloquien veranstalten, deren Themen sich auf Friedrichs Bibliothek und Archiv beziehen, um so den Dialog zwischen den Wissenschaften und Künsten fortzusetzen, der Heinz Friedrich so sehr am Herzen lag. Eine intensive Tätigkeit der Stiftung wird nur möglich sein, wenn sie genügend Spenden erhält.


Externe Links:

Homepage des dtv-Verlags

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