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Bahnhofstraße 11
97209 Veitshöchheim
Leitung: Dr. Astrida Wallat
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 10-12 Uhr und 13-18 Uhr; Do: 10-19 Uhr; Sa: 10-13 Uhr
Telefon: 0931/9 80 08 25
Fax: 0931/9 80 08 27
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Bücherei im Bahnhof Veitshöchheim

Ende des 17. Jahrhunderts errichtet der Würzburger Fürstbischof Peter Philipp von Dernbach ein Jagdhaus in Veitshöchheim, das über die Jahre stetig ausgebaut und als Sommerresidenz genutzt wird. Mitte des 18. Jahrhunderts erhält es sein heutiges Aussehen als repräsentatives Herrschaftsschloss.

(Bahnhofsgebäude; Blick vom Garten; Blick in den Garten (c) Bücherei im Bahnhof Veitshöchheim)

Zugleich wird der umliegende Park zu einem vorbildlichen Rokokogarten umgestaltet, dessen detailreiche und verschwenderische Ausstattung mit Brunnen, Skulpturen, Wasserspielen, Lauben, Pavillons und künstlichen Ruinen eine Kostbarkeit in Deutschland darstellt. Was umso bemerkenswerter ist, da die einzigartige Komposition beinahe dem technischen Fortschritt geopfert wird: Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahntrasse der Ludwigs-West-Bahn geplant wird, errechnen Ingenieure, dass die Gleise idealerweise entlang der zentralen Achse des Parks verlegt werden sollen. Dagegen legt allerdings König Ludwig I. ein Veto ein, und so macht die Strecke seither eine sanft geschwungene Kurve um den Garten.

Im Zuge des Eisenbahnbaus bekommt Veitshöchheim 1855 seinen ersten Bahnhof, der im Stil einer Renaissance-Villa und zudem viel herrschaftlicher angelegt wird, als es für das damalige Dorf angemessen scheint. Der Grund ist einfach: Veitshöchheim gilt wegen des Schlosses und des Parks bereits damals als beliebtes Ausflugsziel der Bürger von Würzburg. Auch benötigt der Bahnhof einen zusätzlichen Seitenanbau: ein „besonderes Kabinett als Wartelokal für die allerhöchsten Herrschaften“, den so genannten „Königspavillon“, der in direkter Blicklinie zum Schloss liegt.

Den Entwurf für den Bahnhofsbau liefert der Architekt Gottfried von Neureuther, der damals in den Diensten der Königlichen Eisenbahn-Bau-Commission steht und zudem nicht nur für den Würzburger Bahnhof und die Akademie der Bildenden Künste in München, sondern wenige Jahre später auch für die Villa des Schriftstellers Paul Heyse in der Luisenstraße in München verantwortlich zeichnet.

(Jugendabteilung, Opac-Arbeitsplatz und Café der Bücherei im Bahnhof (c) Bücherei im Bahnhof Veitshöchheim)

Seit 1990 ist die Veitshöchheimer Bücherei im Bahnhof untergebracht und ist seither fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Gemeinde. Dies zeigt sowohl die rege Nutzung des gut ausgebauten Medienbestands wie auch das vielfältige Veranstaltungsangebot für alle Altersgruppen vom Kindergartenkind bis zu den Senioren.