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Geb.: 22. 5.1972 in Mariupol (Ukraine)
© Mila Pavan

Oksana Stomina

1972 wird Oksana Stomina im ukrainischen Mariupol geboren. Sie lebt dort bis zu ihrer Flucht vor dem Angriff der russischen Armee. Im Juni 2022 kommt sie nach München, wo sie derzeit wohnt (Stand: November 2022). Stomina schreibt sowohl Lyrik als auch Prosa und journalistische Texte. Sie wird mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so mit dem Jurij-Kaplan-Literaturpreis (2013) und dem internationalen Literaturpreis „Слов'янські традиції“ („Slawische Traditionen“, 2013). Sie verfasst ihre Texte hauptsächlich auf Russisch; seit dem Krieg jedoch schreibt sie auf Ukrainisch. Ihre Gedichte und Kurzprosa sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Zu ihren Veröffentlichungen zählt die Anthologie Війна приходить без запрошення, 2019 auf Deutsch u.d.T. Der Krieg kommt ohne Einladung – Ukrainische Tagebücher. Stomina ist außerdem Autorin und Herausgeberin mehrerer Sammlungen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Dazu zählen АТОмы судьбы (ATOs of fate), По живому. Навколовоєнні щоденники (Ohne Betäubung. Tagebücher rund um den Krieg), Per širdį (Durch das Herz, auf Litauisch).

Als Autorin für Kinder schreibt sie Spielbücher und die Kinder-Reiseführer Прогулянка з Маріком (Spaziergang mit Marik), Дивовижна подорож з Маріком і Марічкою (Eine erstaunliche Reise mit Marik und Marichka). Außerdem verfasst sie Märchen- und Gedichtsammlungen Таємниці старих стін (Geheimnisse der alten Mauern), Лист дорослому (Brief an einen Erwachsenen), Нечаянные стихи (Zufällige Gedichte), Про живе (Über das Leben).

Stomina ist auch eine Aktivistin in gesellschaftlichen Themen und Gründerin der in sozialen, literarischen und karitativen Projekten engagierten Nichtregierungsorganisation „Paper Stairs“. Ehrenamtlich blieb sie einen Monat lang, vom Beginn der Invasion der Ukraine durch die Russische Föderation an, in Mariupol, um dem Militär bei der Verteidigung der Stadt und der Zivilbevölkerung beim Überleben in der Stadt zu helfen, als diese umzingelt war und unter schwerem Beschuss lag. Als Zeugin dieser Vorgänge hat Oksana Stomina 2022 ein neues Buch begonnen: Щоденник того, хто вижив – Tagebuch einer Überlebenden.