Info
Geb.: 28.10.1954 in Kaufbeuren
© privat
Wirkungsorte:
Pforzen
Irsee

Barbara Helmschrott

Barbara Helmschrott spielt seit ihrem 17. Lebensjahr Theater in ihrem Heimatort Pforzen-Leinau bei Kaufbeuren. Als der Leiter der 1971 gegründeten Theaterkiste Pforzen-Leinau Ulrich Haug im Alter von nur 23 Jahren 1978 beim Drachenfliegen tödlich verunglückt, übernimmt sie für die nächsten 16 Jahre das Amt der Spielleiterin. Sie schreibt Sketche und Einakter und fördert aktiv die Nachwuchs­arbeit. 2002 wird Barbara Helmschrott für ihre großen Verdienste um die Theaterkiste zur ersten Ehrenspielleiterin des Vereins ernannt.

Parallel zu ihrem Engagement in Pforzen ist Barbara Helmschrott auch in Irsee für das Theater aktiv, wo sie seit ihrer Heirat wohnt. 1994 wählt das Bayerische Landwirtschaftsministerium Irsee als Austragungsort für die Bayerischen Tage der Dorfkultur aus. Für diesen Dorfkulturtag schreibt Barbara Helmschrott, unterstützt von Roswitha Kehrbaum und Thomas Bobinger, das große historische Freilicht-Theaterstück 800 Jahre Kloster Irsee, das vor der eindrucksvollen Kulisse des Klosters Irsee (heute das Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben) bei bestem Wetter mehrmals aufgeführt wird. Das Stück erzählt von der Klostergründung 1186 im Weiler Eiberg, vom Leben der Mönche und ihren Fähigkeiten als Naturwissenschaftler und Musiker, von den Äbten Griebl, Meinrad Spieß und Honorius Grieninger, es thematisiert den Dreißigjährigen Krieg, die Bauernkriege und die Französische Revolution bis hin zur Säkularisation 1803.

1999 verfasst Barbara Helmschrott ein zweites großes Freilicht­-Theaterstück mit dem Titel Der Weinfass-Streit von Irsee. Historischer Hintergrund ist eine Begebenheit aus dem Jahr 1641, als Soldaten auf Anweisung des Kemptener Fürstabts Giel von Gielsberg das Kloster Irsee überfallen und bei diesem Überfall u.a. 400 Liter des besten Weines erbeuten. 1999 kommt Prälat Dr. Albert Lupp, der Stadtpfarrer von St. Lorenz in Kempten, mit einem großen Weinfass zur Irseer Kirchweih, um mit dem damaligen Irseer Pfarrer Dr. Anton Losinger, heute Weihbischof in Augsburg, unter großem Medieninteresse diese „historische Schuld“ zu begleichen und auf die „ewige Freundschaft zwischen Kempten und Irsee“ anzustoßen. 75 Schauspieler in historischen Kostümen bieten auf dem Irseer Meinrad-Spieß-Platz Barbara Helmschrotts Theaterstück dar­.

Auch in Irsee engagiert sich Barbara Helmschrott für die Förderung des Theaternachwuchses. Jahrelang schreibt sie mit Unterstützung von Roswitha Kehrbaum kleine Theaterstücke, die von Kindern beim Irseer Töpfermarkt aufgeführt werden. Bei der Landesgartenschau in Memmingen bieten die Irseer Theaterkinder ihr Können mit einem Umweltstück auf der Grünen Bühne dar.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.


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