Michl Ehbauer
Der 1899 im oberpfälzischen Amberg geborene Dichter und Komiker ist aus der Münchner Faschingszene des 20. Jahrhunderts kaum wegzudenken. Im Laufe seines Wirkens arbeitet er nicht nur mit Komikergröße Karl Valentin zusammen, sondern gründet auch mit Karl Peukert ein Komikerduo. Ende 1964 stirbt Michl Ehbauer an einem Gehirnschlag.
Werdegang
Mit 16 Jahren kommt Michael Ehbauer nach München und beginnt eine Malerlehre. Später arbeitet er als Moderator und Sprecher beim Bayerischen Rundfunk.
Wichtige Werke (Auswahl)
Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Eisenbahner und zum Inspektor befördert. Mit seinen dichterischen Talenten kann er 1922 anlässlich einer Weihnachtsfeier das Publikum beeindrucken, 1924/25 gibt er zusammen mit Karl Valentin die Zeitschrift Der Maßkrug heraus. In der Folgezeit begehrter Faschings- und Vereinsredner, der auch eigene Abende veranstaltet, wird er 1938 als „Michl I. von Narrhallesien“ zum Faschingsprinzen gekürt. Auftritte mit dem Weiß Ferdl, nach dem Zweiten Weltkrieg mit Karl Peukert, bilden die Höhepunkte seiner künstlerischen Karriere als Komiker.
Auf literarischem Gebiet stehen seine humorvollen Mundartbücher, allen voran die Baierische Weltgschicht, die die biblische Geschichte der Welt und vom Sündenfall in bairischer Mundart sowie in Versform nacherzählt (I Das alte bayerische Testament. Erstes Trumm: Von Herrgott, Kain und Abel bis Sodoma und Babel, 1925; Zweites Trumm: Von Erstgeburt durch Not und Schand zur Einfahrt ins gelobte Land, 1929; II Wias weitergeht. Drittes Trumm: Von Kanaan bis zur Susann und was man sonst berichten kann, 1957). Aber auch eine humoristische Paraphrasierung des Faust-Stoffes, Der Faust in der Krachledern, und eine Biografie des Münchner Oberbürgermeisters Thomas Wimmer zählen zu seinen publizistischen Werken.
Stil / Rezeption
Fragment sind seine weit gediehenen Bücher über die „bayerische Eva“ bzw. über die bayerische Geschichte jedoch geblieben. Erst die Fortsetzung durch seinen Sohn, den Arzt Michael Ehbauer (1949-2011), erweckt die „baierische Weltgschicht“ unter dem Titel Baierische Weltgschicht III. Letztes Trumm. Wia unser Herr Jesus glebt hat (1988) wieder zu neuem Leben.
Sekundärliteratur:
Ludwig Hollweck: Vorwort. In: Michl Ehbauer: Baierische Weltgschicht. Süddeutscher Verlag, München 1974, S. 10-12.
Weichslgartner, Alois J. (2004): Michl Ehbauer (27.8.1899 – 1.12.1964). Die Bairische Weltgschicht. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 168.
Externe Links:
Literatur von Michl Ehbauer im BVB
Der 1899 im oberpfälzischen Amberg geborene Dichter und Komiker ist aus der Münchner Faschingszene des 20. Jahrhunderts kaum wegzudenken. Im Laufe seines Wirkens arbeitet er nicht nur mit Komikergröße Karl Valentin zusammen, sondern gründet auch mit Karl Peukert ein Komikerduo. Ende 1964 stirbt Michl Ehbauer an einem Gehirnschlag.
Werdegang
Mit 16 Jahren kommt Michael Ehbauer nach München und beginnt eine Malerlehre. Später arbeitet er als Moderator und Sprecher beim Bayerischen Rundfunk.
Wichtige Werke (Auswahl)
Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Eisenbahner und zum Inspektor befördert. Mit seinen dichterischen Talenten kann er 1922 anlässlich einer Weihnachtsfeier das Publikum beeindrucken, 1924/25 gibt er zusammen mit Karl Valentin die Zeitschrift Der Maßkrug heraus. In der Folgezeit begehrter Faschings- und Vereinsredner, der auch eigene Abende veranstaltet, wird er 1938 als „Michl I. von Narrhallesien“ zum Faschingsprinzen gekürt. Auftritte mit dem Weiß Ferdl, nach dem Zweiten Weltkrieg mit Karl Peukert, bilden die Höhepunkte seiner künstlerischen Karriere als Komiker.
Auf literarischem Gebiet stehen seine humorvollen Mundartbücher, allen voran die Baierische Weltgschicht, die die biblische Geschichte der Welt und vom Sündenfall in bairischer Mundart sowie in Versform nacherzählt (I Das alte bayerische Testament. Erstes Trumm: Von Herrgott, Kain und Abel bis Sodoma und Babel, 1925; Zweites Trumm: Von Erstgeburt durch Not und Schand zur Einfahrt ins gelobte Land, 1929; II Wias weitergeht. Drittes Trumm: Von Kanaan bis zur Susann und was man sonst berichten kann, 1957). Aber auch eine humoristische Paraphrasierung des Faust-Stoffes, Der Faust in der Krachledern, und eine Biografie des Münchner Oberbürgermeisters Thomas Wimmer zählen zu seinen publizistischen Werken.
Stil / Rezeption
Fragment sind seine weit gediehenen Bücher über die „bayerische Eva“ bzw. über die bayerische Geschichte jedoch geblieben. Erst die Fortsetzung durch seinen Sohn, den Arzt Michael Ehbauer (1949-2011), erweckt die „baierische Weltgschicht“ unter dem Titel Baierische Weltgschicht III. Letztes Trumm. Wia unser Herr Jesus glebt hat (1988) wieder zu neuem Leben.
Ludwig Hollweck: Vorwort. In: Michl Ehbauer: Baierische Weltgschicht. Süddeutscher Verlag, München 1974, S. 10-12.
Weichslgartner, Alois J. (2004): Michl Ehbauer (27.8.1899 – 1.12.1964). Die Bairische Weltgschicht. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 168.