Info
Geburtsjahr: 1973
© privat

Carmen Achter

Die 1973 geborene Lyrikerin Carmen Achter wohnt in Augsburg. In ihren Gedichten, die sie überwiegend live präsentiert, webt sie komplexe intertextuelle Verweisnetze.

Werdegang

Nach Ausbildungen zur Buchhändlerin und Schreinerin studiert Carmen Achter von 2001 bis 2007 Germanistik und Kunstpädagogik an der Universität Augsburg. Parallel zu ihrem Studium beginnt sie für Verlage zu arbeiten. Ab 2005 ist sie als Inhaberin des Redaktionsbüros Achter als freie Lektorin, Texterin und Fachautorin tätig. In Berlin absolviert sie eine einjährige Fortbildung zur Poesiepädagogin. Seit 2019 arbeitet sie neben ihrem eigenen literarischen Schaffen als Dozentin für Deutsch und Medien und gibt Schreibworkshops.

Stil / Rezeption

In der Literaturszene gut vernetzt, finden Kolleginnen und Kollegen persönliche Worte für Carmen Achters besonderen Stil: „wo vergaenglichkeit uns als ihre spuren beziehungsweise instrumente hinterlassen hat, hinterlassen wird & hinterlaesst, uns, eins bis uneins mit uns, sonderbar da & zugleich nicht da zum verweilen bringt, wir vielleicht gar nicht mehr unterscheiden koennen moechten – wollten wir das denn je? –, ob dergleichen noch schoen ist fuer uns oder keineswegs, & unter den mannigfachen schichten unsrer wirrnisse sich auf einmal doch hoffnungsschimmer & lichtblicke miteinander vermaehlen, verlassen wir das terrain carmen achters bereits wieder & betreten es exakt dadurch erneut.“, schreibt blumenleere. 

Daniel Bayerstorfer formuliert: „freiheit ist fangfrisch, heißt es in einem von ihren Gedichten und man glaubt es ihr, weil die Sprache es ebenso ist, weil sie ihrem Inhalt gegenüber nicht gleich:gültig ist, und doch auch sie es ist, der es gilt, auch wenn sie sich oft in einem semantischen Schwebezustand befindet. Kurz: Achter ist Dichterin. Sie reimt Herz auf Erz.“

„Da werden Himmel gehäutet und die Blutergüsse eines Jahrzehnts geöffnet, der Vorläufigkeit wird ein Denkmal gesetzt und dazu pulsiert der Soundtrack für Kellerkinder in die Stille, spult eine Spinnerin ihre Tage ab. Unverwandt, unabwendbar. Carmen Achters Lyrik ist so rhythmisch wie scharfsinnig, so leichtfüßig wie gnadenlos. Sie zieht den Worten ihre Bedeutung ab, spielt sie gegeneinander aus. Sie formiert ihr Material ständig neu, um uns den Schutz der Gewohnheit wegzureißen, um zwischen den Anhaftungen des Alltags nach einem vielleicht belastbaren Grund im Leben zu tasten. Das Ziel: trotzdem manchmal ankommen. Was hilft: staunen und ein Lied davon singen.“, so Christina Walker. 

Preise & Auszeichnungen

2024 stehen Carmen Achters Texte auf der Longlist des Lyrikpreises München.

Tätigkeiten im literarischen Betrieb

2020 kuratiert Carmen Achter für den von Gerald Fiebig und Matthias Klösel ins Leben gerufenen Literaturkanal Augsburg das Lyrikformat Breakfast Poems. 2025 ist sie zur 36. Ausgabe der Münchner Reihe „meine drei lyrischen ichs“ eingeladen. Sie engagiert sich bei den Artists Against Antisemitism. In München ist sie seit vielen Jahren regelmäßig Teil des Veranstaltungsformats Kooperationen.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Amalia Rohrer


Externe Links:

Literatur von Carmen Achter im BVB

Redaktionsbüro (Carmen) Achter