Marianne Hofmann
Marianne Hofmann wird 1938 in Rohr in Niederbayern geboren und wächst dort auf. Die Autorin verfasst erzählende Prosa und Gedichte, in der das niederbayerische Dorfleben und ihre eigenen biografischen Fäden prominent werden. Auch in der Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, der Begegnung mit Menschen und in der Beobachtung der Natur reflektiert Marianne Hofmann immer wieder das eigene Ich. Sie stirbt 2012 im Alter von 74 Jahren in München.
Werdegang
Sie absolviert verschiedene Ausbildungen und studiert in München Religions- und Sozialpädagogik. Im Anschluss daran ist sie im Schul- und Sozialbereich tätig. Anfang der 1980er-Jahre hält sie sich längere Zeit in Berlin und Liverpool auf, wo sie zu schreiben anfängt. Seit 1985 lebt sie wieder in München.
Wichtige Werke
1997 erscheint ihr Roman Es glühen die Menschen, die Pferde, das Heu, der in den Medien auf ein breites Echo stößt. Das niederbayerische Dorfleben der 1940er- und 1950er-Jahre wird aus der Perspektive einer Wirts- und Bauerntochter geschildert, schnörkellos, ohne Verzierung. Die Hauptfigur Eva wird auf Distanz gehalten; eine Sprache, die den Menschen mittels eines literarischen „Als-ob“ aus der kargen Dorfrealität heraushelfen könnte, gibt es nicht.
2002 wird ihre Installation KLANG WORT KLANG, eine Meditation über das Wort, vertont und mehrmals aufgeführt. 2007 erscheint ihr erster Gedichtband Der Klang des Wassers, der Gedanken über die Sprache aus dem Kindheitsroman lyrisch fortführt. Zwei Jahre später kommt der Prosaband Ein rotes Kleid. Augenblickstexte heraus: Mehr als 50 Texte sinnieren über augenblickshafte Momente, sei es im ländlichen Niederbayern, sei es in einem Pekinger Restaurant, und lassen so das Leben fremder Menschen erkennen. Ihr erstes Kinderbuch Die kleine Birke. Eine Jahreszeitengeschichte publiziert Marianne Hofmann 2011.
Zu ihrem 1. Todestag 2013 erscheint im lichtung verlag Sommergras gebogen, ein Lesebuch mit Texten aus dem literarischen Nachlass Marianne Hofmanns. Ein biografischer Faden durchzieht dieses Buch: von der Kindheit in der Holledau, die geprägt ist von der harten Arbeit im elterlichen Wirtshaus und in der Landwirtschaft, über die Lehrjahre in München, die Berufsjahre bis hin zu den Reisen in alle Kontinente.
Stil / Rezeption
Karin Fellner spricht über Es glühen die Menschen, die Pferde, das Heu von einer poetischen Sprache, die gegen die sprachkarge Enge der Dorfwelt aufbegehrt: „Marianne Hofmanns Sprache gelingt es, die Dorfwelt gleichzeitig wiederzugeben und zu transformieren. Im Gegensatz zur dort herrschenden Eingeengtheit und Erstarrung ist nämlich diese poetisch kompakte Sprache wandlungsfähig wie Wasser, sie nimmt mit auf eine Reise in Möglichkeitswelten“.
Preise & Auszeichnungen
Für ihren Roman Es glühen die Menschen, die Pferde, das Heu erhält Marianne Hofmann 1997 den Puchheimer Leserpreis.
Mitgliedschaften
Die Autorin war Mitglied der GEDOK München.
Sekundärliteratur:
Fellner, Karin (2008): „Und er gürtete den Schuh ...“ Ein Versuch über die Sprache bei Marianne Hofmann. In: Jakob, Reinhard (Hg.): Frauen schreiben: G'schichten vom Land. Schriftstellerinnen und das ländliche Milieu [Ausstellung im Bauernhofmuseum Jexhof, 12. Juni bis 31. Oktober 2008] (Jexhof-Heft, 24). Bauernhofmuseum Jexhof, Fürstenfeldbruck, S. 112-121.
Rambeck, Brigitta (2013): „So schön kann Leben sein – auf Erden“. Über Marianne Hofmann. In: Literatur in Bayern 28, Nr. 114, S. 24-27.
Externe Links:
Literatur von Marianne Hofmann im BVB
Marianne Hofmann wird 1938 in Rohr in Niederbayern geboren und wächst dort auf. Die Autorin verfasst erzählende Prosa und Gedichte, in der das niederbayerische Dorfleben und ihre eigenen biografischen Fäden prominent werden. Auch in der Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, der Begegnung mit Menschen und in der Beobachtung der Natur reflektiert Marianne Hofmann immer wieder das eigene Ich. Sie stirbt 2012 im Alter von 74 Jahren in München.
Werdegang
Sie absolviert verschiedene Ausbildungen und studiert in München Religions- und Sozialpädagogik. Im Anschluss daran ist sie im Schul- und Sozialbereich tätig. Anfang der 1980er-Jahre hält sie sich längere Zeit in Berlin und Liverpool auf, wo sie zu schreiben anfängt. Seit 1985 lebt sie wieder in München.
Wichtige Werke
1997 erscheint ihr Roman Es glühen die Menschen, die Pferde, das Heu, der in den Medien auf ein breites Echo stößt. Das niederbayerische Dorfleben der 1940er- und 1950er-Jahre wird aus der Perspektive einer Wirts- und Bauerntochter geschildert, schnörkellos, ohne Verzierung. Die Hauptfigur Eva wird auf Distanz gehalten; eine Sprache, die den Menschen mittels eines literarischen „Als-ob“ aus der kargen Dorfrealität heraushelfen könnte, gibt es nicht.
2002 wird ihre Installation KLANG WORT KLANG, eine Meditation über das Wort, vertont und mehrmals aufgeführt. 2007 erscheint ihr erster Gedichtband Der Klang des Wassers, der Gedanken über die Sprache aus dem Kindheitsroman lyrisch fortführt. Zwei Jahre später kommt der Prosaband Ein rotes Kleid. Augenblickstexte heraus: Mehr als 50 Texte sinnieren über augenblickshafte Momente, sei es im ländlichen Niederbayern, sei es in einem Pekinger Restaurant, und lassen so das Leben fremder Menschen erkennen. Ihr erstes Kinderbuch Die kleine Birke. Eine Jahreszeitengeschichte publiziert Marianne Hofmann 2011.
Zu ihrem 1. Todestag 2013 erscheint im lichtung verlag Sommergras gebogen, ein Lesebuch mit Texten aus dem literarischen Nachlass Marianne Hofmanns. Ein biografischer Faden durchzieht dieses Buch: von der Kindheit in der Holledau, die geprägt ist von der harten Arbeit im elterlichen Wirtshaus und in der Landwirtschaft, über die Lehrjahre in München, die Berufsjahre bis hin zu den Reisen in alle Kontinente.
Stil / Rezeption
Karin Fellner spricht über Es glühen die Menschen, die Pferde, das Heu von einer poetischen Sprache, die gegen die sprachkarge Enge der Dorfwelt aufbegehrt: „Marianne Hofmanns Sprache gelingt es, die Dorfwelt gleichzeitig wiederzugeben und zu transformieren. Im Gegensatz zur dort herrschenden Eingeengtheit und Erstarrung ist nämlich diese poetisch kompakte Sprache wandlungsfähig wie Wasser, sie nimmt mit auf eine Reise in Möglichkeitswelten“.
Preise & Auszeichnungen
Für ihren Roman Es glühen die Menschen, die Pferde, das Heu erhält Marianne Hofmann 1997 den Puchheimer Leserpreis.
Mitgliedschaften
Die Autorin war Mitglied der GEDOK München.
Fellner, Karin (2008): „Und er gürtete den Schuh ...“ Ein Versuch über die Sprache bei Marianne Hofmann. In: Jakob, Reinhard (Hg.): Frauen schreiben: G'schichten vom Land. Schriftstellerinnen und das ländliche Milieu [Ausstellung im Bauernhofmuseum Jexhof, 12. Juni bis 31. Oktober 2008] (Jexhof-Heft, 24). Bauernhofmuseum Jexhof, Fürstenfeldbruck, S. 112-121.
Rambeck, Brigitta (2013): „So schön kann Leben sein – auf Erden“. Über Marianne Hofmann. In: Literatur in Bayern 28, Nr. 114, S. 24-27.