Info
Geb.: 24. 9.1624
Gest.: 23.11.1696 in Nürnberg
Namensvarianten: Philinde (Pseud.)

Helena Ingolstätter

Helena Ingolstätter wird am 24. September 1624 geboren. Sie ist zusammen mit ihrem Ehemann Andreas Ingolstätter, einem der einflussreichsten Männer der Nürnberger Gesellschaft, Teil des Pegnesischen Blumenordens. Von Helena Ingolstätter überliefert ist ihre Mitarbeit an der Hochzeitsschrift für den Nürnberger Komponisten, Librettisten und Blumenordensdichter Christoph Adam Negelein und dessen Frau Christina Magdalena Matt. Helena Ingolstätter stirbt am 23. November 1696 in Nürnberg

Werdegang

Helena Ingolstätter ist die erste Ehefrau des Nürnberger Kaufmanns, Marktvorstehers und Kirchenlieddichters Andreas Ingolstätter (1633-1711), der seinerzeit einer der einflussreichsten Männer der Nürnberger Gesellschaft und seit 1672 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens ist (Ordensname: „Poliander“). Zwei Jahre später erhält er vom Ordenspräsident der Pegnitzschäfer Sigmund von Birken (1626-1681) die Dichterkrone.

Noch im selben Jahr, 1674, wird Helena Ingolstätter unter Birken zusammen mit dessen zweiter Frau Clara Catharina und Dorothea Stöberlein (geb. 1633) in den Blumenorden aufgenommen. Sie erhält den Ordensnamen „Philinde“ und zur Blume die „Tulpe“ mit der Beischrift „Mit Süssigkeit bewirthend“ mit folgender Erklärung: „Die Tulpe schliesst den Thau in ihre Blätter ein. / Komm süsser Himmels-Thau / mein Heiland! in mein Herze / Schliesst Jesu diß dich ein / so weicht der bittre Schmerze / Wer dich bewirthen kan / der kan dein Himmel seyn.“

Nach dem Tod von Helena Ingolstätter 1696 ist ihr Mann Andreas noch zweimal verheiratet, u.a. mit Regina von Bardili, die 1705 unter Magnus Daniel Omeis (1646-1708) ebenfalls Mitglied des Pegnesischen Blumenordens wird (Ordensname: „Regilis“).

Wichtige Werke 

Von Helena Ingolstätter überliefert ist ihre Mitarbeit an der Hochzeitsschrift Die belobte Nelken-Matten / gattend sich im Rosen-Schatten (Nürnberg 1679) für den Nürnberger Komponisten, Librettisten und Blumenordensdichter Christoph Adam Negelein (1656-1701) und dessen Frau Christina Magdalena Matt (gest. 1681): „Spinne / dein Beginnen / ist ein stätes Spinnen [...].“

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Jürgensen, Renate (2006): Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644-1744) (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen, 50). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, S. 423-427.

Scheitler, Irmgard (2007): Poesie und Musik im Umfeld der Nürnberger Pegnitzschäferinnen. Nürnberg als „Ort kulturellen Handelns“. In: Rode-Breymann, Susanne (Hg.): Orte der Musik. Kulturelles Handeln von Frauen in der Stadt. Böhlau Verlag, Köln u.a., S. 35-65.

Woods, Jean M.; Fürstenwald, Maria (1984): Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock. Ein Lexikon (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte, 10). J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, S. 56.


Externe Links:

Andreas Ingolstätter in der Wikipedia