Info
Geb.: 13.12.1828 in München
abweichendes Datum: 13.12.1827
Gest.: 28.12.1901 in München
Luise von Kobell: König Ludwig der Zweite von Bayern und die Kunst, München, 1898 [BSB-Sign.: Bavar. 1478 db]
Namensvarianten: Louise von Kobell, verh. Louise von Eisenhart, Franziska Maria Louise Karoline von Eisenhart

Luise von Kobell

Luise von Kobell wird am 13. Dezember 1827/1828 in München geboren. Sie sieht ihre Hauptaufgabe in der Pflege des Andenkens ihres Vaters Franz von Kobell. In ihrem zweibändigen geschichtlichen Hauptwerk schildert Kobell in einer Mischung aus Zeitchronik, Autobiographie und Anekdote das gesellschaftliche Leben am Hofe und den Münchner Bürgeralltag. Für die Geschichtsschreibung wird dieses Dokument zu einer unerlässlichen Quelle über Bayern im 19. Jahrhundert. Am 28. Dezember 1901 stirbt Luise von Kobell in ihrem Heimatort. 

Werdegang

Die Tochter Franz von Kobells erhält für die damalige Zeit die für Mädchen bestmögliche Schulbildung und wächst schon früh ins gesellschaftliche und künstlerische Leben Münchens hinein. Kontakt unterhält sie u.a. mit den Mitgliedern des Dichterkreises um Max II.; durch ihren Ehemann, den Rechtspraktikanten und späteren Kabinettsekretär Ludwigs II. Johann August von Eisenhart (Heirat 1857), lernt sie außerdem den Dichter Joseph Viktor von Scheffel kennen. Nach der Ernennung Eisenharts zum Assessor am Stadt- und Kreisgericht München lebt Luise von Kobell zunächst in Freising, ab 1862 wieder in München, wo ihr Mann rasch Karriere macht und bis zum Rang eines königlichen Staatsrats aufsteigt.

Wichtige Werke

Dem Beispiel ihres Vaters folgend, schreibt Luise von Kobell unter ihrem Mädchennamen Erzählungen und Kulturbilder und sieht ihre Hauptaufgabe in der Pflege des Andenkens ihres Vaters. So gibt sie einige seiner späten Dichtungen postum heraus, besorgt Neuauflagen seiner Bücher und verfasst die erste Biographie unter dem Titel Franz von Kobell – Eine Lebensskizze (1884). Neben eigenen Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften entstehen zudem Strandgeschichten aus Urlaubstagen (Nordseebilder, 1881), Kurzbiographien (z.B. über Ignaz von Döllinger) sowie kunstgeschichtliche Arbeiten.

Ihr Hauptwerk bleibt allerdings das zweibändige geschichtliche Buch Unter den ersten vier Königen Bayerns von 1894. In einer Mischung aus Zeitchronik, Autobiographie und Anekdote schildert sie das gesellschaftliche Leben am Hofe und den Münchner Bürgeralltag, wobei sie auf die Schilderungen und Aufzeichnungen ihres Vaters zurückgreift und politische Details eher ausklammert. Für die Geschichtsschreibung wird dieses Dokument zu einer unerlässlichen Quelle über Bayern im 19. Jahrhundert, auch wenn Luise von Kobell die Zeitspanne von Maximilian I. Joseph bis Ludwig I. selbst nicht erlebt, gibt es doch die Atmosphäre im neoklassizistischen München getreu wieder.

Preise & Auszeichnungen

Für ihre Schrift Kunstvolle Miniaturen und Initialen aus Handschriften des 4. bis 16. Jahrhunderts wird Luise von Kobell 1890 mit der Goldenen Medaille für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Lorenzen, Käte: Eisenhart, Franziska Maria Louise Karoline von, geborene von Kobell. In: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 413f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd11852965X.html, (16.01.2012).

Pedarnig, Dietlind; Ziegler, Edda (Hg.) (2013): Bayerische Schriftstellerinnen. Ein Lesebuch. Allitera Verlag, München, S. 31-44.

Weichslgartner, Alois J. (2001): Schreiber und Poeten. Schriftsteller aus Altbayern und Schwaben im 19. Jahrhundert. Bayerland Druckerei und Verlagsanstalt, Dachau.


Externe Links:

Literatur von Luise von Kobell im BVB

Unter den vier ersten Königen Bayerns

Bei Franz von Kobell