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Geburtsjahr: 1954
in Planegg
(c) privat

Ruprecht Günther

Ruprecht Günther wird 1954 in Planegg bei München geboren. Seine Mutter erzählt ihm und seinen Geschwistern etliche Geschichten von Karl Valentin, der zur Zeit ihrer Kindheit nur wenige Häuserblocks entfernt wohnt. Als junger Mann wohnt Ruprecht Günther in einem idyllischen Haus am Wald hinter Wolfratshausen. Die damals „allgegenwärtige anarchistische Mischung zwischen Tradition und Wildheit – noch nicht von stangerlgeraden Schnellstraßen durchtrennt“ – hat ihn bis heute geprägt und Einzug gehalten in vielen seiner Geschichten. Aber auch das Waginger Land an der Salzstraße mit seiner wechselvollen Geschichte findet Eingang in ein noch unveröffentlichtes Buch, ein „Endzeit- und Aufbruchs-Roman“.

Nach dem Studium an der Fachhochschule für Grafik-Design (Diplom 1982) arbeitet Günther freiberuflich als Grafiker und Illustrator. 1997 hält er sich zum ersten Mal in Brasilien auf, 2002 erfolgt sein Umzug nach Salvador, Bahia, wo er sich einen kleinen Post- und Kunstkartenverlag aufbaut. Seit 2006 widmet er sich seinen drei großen Leidenschaften: dem Schreiben, dem Fotografieren und seiner oft brasilianisch inspirierten Musik.

2015 erscheint sein Romandebüt Im Zeichen der Götter im Salon LiteraturVerlag. 2016 folgt der Fotoband Zwischen Sternen und Schutt mit Essays und Bildern aus Salvador, Bahia, und der Naturreligion Candomblé, ebenfalls im Salon LiteraturVerlag. Im selben Jahr erscheint auch der zweite Roman Die Lüchsin.

Seinen Kurzgeschichten und Romanen liegen vor allem zwei Schwerpunktthemen zugrunde: „Einmal die Brüchigkeit unserer meist so sicher geglaubten Realität – und die sich daran anschließende Frage: Was steht dahinter? [...] Zweitens – angeregt durch meine Biographie – das Spannungsfeld und die Wechselbeziehung zwischen dem deutschen und lusofonischen Kulturkreis (das heißt, der Länder, in denen Portugiesisch gesprochen wird).“

Drei literarische Fotobücher werden in den folgenden Jahren von Ruprecht Günther publiziert: Lisboa – Streifzug durch die Schöne am Tejo (2017), Napoli – zwischen Feuer und Wasser (2018) und Tiflis – zwischen Orient und Okzident (2020). Ein weiteres literarisches Fotobuch Die Götter Bahias über die afro-brasilianischen Naturreligionen Candomblé und Umbanda ist für Dezember 2020 angekündigt.

2019 wird Günthers Song „Como um mar“ in den Jahrescharts „Die beste Musik aus Lateinamerika“ von Latízón TV auf Platz 10 gewählt. Sein Fotobuch über Neapel erscheint schließlich u.d.T. „Il fuoco, l‘acqua e Napoli in mezzo“ im Verlag Bagarì – ebenso auf Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch (exklusiv für Italien). In der Zeitschrift Literatur in Bayern (H. 138, Dezember 2019) werden zudem Günthers Person und sein Salvador-Roman Im Zeichen der Götter vorgestellt.

Der Autor lebt abwechselnd in Salvador da Bahia und München.