Simon Werle: Muskat

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Isolde Ohlbaum/Bayerische Staatsbibliothek/Bildarchiv

Der sechzehnjährige Ansgar lebt in den siebziger Jahren mit seiner allein erziehenden Mutter in einem kleinen pfälzischen Dorf. Der Vater hat die Familie bald nach seiner Geburt verlassen, und Ansgars drei Jahre ältere Schwester Hella, Objekt seiner verklärenden Trauer, ist im Vorschulalter gestorben. Zum besten Freund hat der introvertierte Einzelgänger den Förstersohn Leon, dessen ältere Schwester Gari er von ferne schwärmerisch vereh­rt und mit dem er seine ersten Drogenerfahrungen macht – anstatt mit Cannabis mit hoch dosierter Muskatnuss. Aus seiner sozialen Passivität wird er herausgerissen, als Gari während eines Schüleraustauschs kurz vor den Sommerferien mit einem jungen Franzosen Freundschaft schließt. Um sich ihr zu nähern, bittet Ansgar die passionierte Reiterin um eine Reitstunde, bei der er absichtlich vom Pferd stürzt. Als Gari sich fürsorglich um ihn kümmert, versucht er, ihre körperliche Nähe zu erzwingen. Das schockierte Mädchen wendet sich daraufhin für immer von ihm ab. Zutiefst beschämt flüchtet Ansgar im Muskatrausch auf den Dorfschrottplatz und gerät in eine gewaltsame Konfrontation mit dessen Betreiber, der dort heiße Ware deponiert hat.

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Isolde Ohlbaum/Bayerische Staatsbibliothek/Bildarchiv
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