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Alfred Andersch, 1974 (Bayerische Staatsbibliothek/Timpe).

KZ-Gedenkstätte Dachau

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KZ Dachau, Juni 1933. Häftlinge beim Bau eines Schwimmbeckens (Bayerische Staatsbibliothek/Hoffmann).

Das politische Scheitern betrifft Andersch ganz persönlich. Zweimal wird er 1933 festgenommen, im Frühjahr und im Herbst, und in das seit März 1933 bestehende Konzentrationslager nach Dachau verbracht. Seine Entlassung hat er nur seiner Mutter zu verdanken, die unter Berufung auf ihren verstorbenen Gatten, den einstigen Kriegsteilnehmer und Träger des Eisernen Kreuzes sowie frühen Hitler-Anhänger, den Sohn Ende April und Anfang September 1933, aus dem KZ Dachau wieder frei bekommt.[51] In jüngster Zeit sind Zweifel daran aufgekommen, ob Anderschs „lumpiges Vierteljahr Haft“[52], so, wie er es schildert, stimmen kann.[53] Wichtig bleibt, dass Andersch nach seiner zweiten Entlassung aus Dachau seine „Tätigkeit für die Kommunistische Partei beendet“ hat.[54]

 


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[51] KF (wie Anm. 1), S. 41-44, vgl. Kap. 3 in Reinhardt, Andersch (wie Anm. 4), S. 43-51. Zum KZ Dachau vgl. Ausst.Kat. München – „Hauptstadt der Bewegung“. Münchner Stadtmuseum 1993 (hinfort zitiert: München – „Hauptstadt der Bewegung“), S. 245-250.

[52] KF (wie Anm. 1), S. 39.

[53] Vgl. den Abschnitt „die haft im konzentrationslager dachau 1933“. In: Tuchel, Andersch im Nationalsozialismus (wie Anm. 6), S. 31-34; Seubert, Rolf: „Mein lumpiges Vierteljahr Haft...“. Alfred Anderschs KZ-Haft und die ersten Morde von Dachau. Versuch einer historiografischen Rekonstruktion. In: Döring, Alfred Andersch revisited (wie Anm. 6), S. 47-146.

[54] KF (wie Anm. 1), S. 44.

Verfasst von: Dr. Dirk Heißerer