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Fotografie November 1986 (Bayerische Staatsbibliothek/Timpe)

Franz Münchinger

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(c) Catherina Hess

In den Jahren 1979-1983 hält sich Helmut Dietl vermehrt in Los Angeles auf. Dort reift in ihm die Idee zur ARD-Vorabendserie Monaco Franze – der ewige Stenz, mit Helmut Fischer als Monaco Franze und Ruth Maria Kubitschek als dessen Frau „Spatzl“. Es ist die Idee vom umtriebigen modernen Münchner Casanova, in der Monaco Franze in keiner Folge ohne Eroberung bleibt und in der trotz so mancher Turbulenz die Ehe der beiden Protagonisten nicht wirklich erschüttert wird. Co-Autor der Serie ist wieder Patrick Süskind, mit dem Dietl auch die Anschlussserie Kir Royal verfasst.

Über das Stenztum schreibt Helmut Dietl im Vorwort zum Drehbuch: „Von etwas windiger Eleganz, der jeweils herrschenden Mode immer einen Schritt vorausstolzierend, hat der Stenz die Pflege seines Haupthaares sowie die Pflege seiner Schuhe (von denen er unzählige besitzt) zu kultischen Handlungen entwickelt. Er legt Wert auf Umgangsformen bzw. auf das, was er dafür hält, ist einem strengen Ehrenkodex verhaftet und schafft es trotz alledem, das oberste Ausstrahlungsziel dabei nicht aus den Augen zu verlieren: immer cool und lässig zu sein.“

Der Titel der ersten Folge, der inzwischen in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen ist, steht als Motto des Monaco Franze: „Ein bissel was geht immer“. In zehn Folgen wird das Leben des fast 50-jährigen Hauptkommissars und Lebemanns Franz Münchinger erzählt, der mit seiner wohlsituierten Gattin Annette von Soettingen ein harmonisches Eheleben in München-Schwabing führt, obwohl beide gesellschaftlich nicht zusammenpassen: er ein Kind aus dem kleinbürgerlichen Münchner Westend, sie die Dame von Welt. Trotzdem können beide nicht voneinander lassen. Seine amourösen Abenteuer, worunter er vor allem das Erobern junger Frauen versteht, treiben ihn schließlich in den Abgrund – nach Trennung von seiner Frau wird Monaco Franze zum mittellosen Alkoholiker –, um ihn am Ende doch noch zu seinem „Spatzl“ zurückfinden zu lassen.


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Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

„Der ewige Stenz“. Helmut Dietl und sein München (Literaturhaus München HEFTE, 9). München 2016.

Helmut Dietl; Patrick Süskind: Monaco Franze. Der ewige Stenz. In der Originalfassung. Heyne, München 1984.


Externe Links:

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