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Badehaus mit Quellentempel 1913 (Gemeindearchiv Bad Wiessee)

Pavillon an der Seepromenade

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Promenade mit Pavillon, Postkarte, 1965.

Entlang der insgesamt etwa 5 Kilometer langen Seepromenade von Bad Wiessee, wohl einer der schönsten am Tegernsee, liegen die beiden Schifffahrtsanlegestellen Abwinkl und Ortsmitte.

Nachdem Bad Wiessee dank Adriaan Stoop 1922 Kurort geworden war und damit einhergehend ein beständiger Ausbau des Ortes stattfand, schuf man im Jahr 1929 auch eine Seepromenade. Es war das Jahr, in dem der Betriebsdirektor des Jod-Schwefelbads André Driessen sein 25-jähriges Betriebsjubiläum feierte und Adriaan Stoop Ehrenmitglied des Roten Kreuzes in Tegernsee wurde.

Pavillon an der Seepromenade (Gemeindearchiv Bad Wiessee)

Der Pavillon, der heute an dieser Stelle steht, hat eine lange Geschichte. Auch er stellt einen Erinnerungsort an das Jod-Schwefelbad der Niederländer dar. Als im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach und die Entwicklung des Jodbades damals stagnierte, entschloss man sich 1917 direkt neben das Jod-Schwefelbad eine halboffene hölzerne Wandelhalle zu bauen. In ihr sollten die Kurgäste bei schlechtem Wetter das Jodwasser, das langsam beim Spazierengehen getrunken werden musste, zu sich nehmen können.

Von dieser ersten Wandelhalle, die bis 1934 neben dem Jod-Schwefelbad stand, sind einige Fotos überliefert.

Hölzerne Wandelhalle (Privatarchiv Allard Everts)

Als Anfang der 1930er-Jahre die Kurbehandlungen auf über 120.000 angestiegen waren, stellte man fest, dass die alte Holzhalle zu klein geworden war. Anlässlich des 1935 anstehenden Jubiläums entschied man sich für den Bau einer neuen Wandelhalle. Bevor diese 1934/35 von dem Architekten Bruno Biehler gebaut wurde, riss man die alte hölzerne Wandelhalle ab und verlegte sie an die Seepromenade, wo die Überdachung noch bis in die 1980er-Jahre stand, dann aber abgerissen wurde. Übriggeblieben ist heute allein der früher in die Wandelhalle integrierte Pavillon. Er steht hier renoviert und etwas verändert.

Vom Pavillon aus geht man weiter an der Seepromenade entlang, bis man zum Strandbad Grieblinger kommt. Hier führt der Weg über den Breitenbach in die Anton-von-Rieppel-Straße.

 


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Verfasst von: TELITO / Dr. Ingvild Richardsen

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