Bonbonniere, Neuturmstraße 5 (heute Neubau)
Als erste Gründerin und Leiterin eines politischen Kabaretts begann Erika Mann mit der „Pfeffermühle“ wie einst mit dem „Laienbund deutscher Mimiker“ (Station 4) an einem Neujahrstag, diesmal dem 1. Januar 1933 in der „Bonbonnière“ an der Neuturmstraße 5. Zum Ensemble gehörte auch Erika Manns Freundin Therese Giehse.
Die Chansons, Tänze, Couplets gehen einher mit der politischen Zeitenwende, nach der Wahl Adolf Hitlers zum Reichskanzler Ende Januar 1933. Erika Mann musste nach der Machtergreifung Hitlers mit dem Ensemble in die Schweiz emigrieren und setzte ihren kabarettistischen Kampf gegen Hitler in verschiedenen europäischen Ländern bis in die USA fort, wo die „Peppermill“ 1936 im Misserfolg endete – das dortige Publikum fand keinen Bezug mehr zu den Liedern und Sketchen der Emigranten. Was bleibt und heute so aktuell ist wie damals, ist das Lied „Der Prinz von Lügenland“, mit dem damals Hitler gemeint war. Aufgrund des eigenen Lügentalents und des väterlichen Einspruchs dagegen (Station 2) wusste Erika Mann ganz genau, wovon sie sang: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, / Wer immer lügt, dem wird man glauben.“43 Die Warnung bleibt, wie jüngste politische Beispiele in West und Ost deutlich zeigen, weiterhin zu beherzigen.
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[43] Erika Mann, „Der Prinz von Lügenland“, in: Helga Keiser-Hayne, Erika Mann und ihr politisches Kabarett „Die Pfeffermühle“ (wie Anm. 37), S. 150f., hier S. 150.
Als erste Gründerin und Leiterin eines politischen Kabaretts begann Erika Mann mit der „Pfeffermühle“ wie einst mit dem „Laienbund deutscher Mimiker“ (Station 4) an einem Neujahrstag, diesmal dem 1. Januar 1933 in der „Bonbonnière“ an der Neuturmstraße 5. Zum Ensemble gehörte auch Erika Manns Freundin Therese Giehse.
Die Chansons, Tänze, Couplets gehen einher mit der politischen Zeitenwende, nach der Wahl Adolf Hitlers zum Reichskanzler Ende Januar 1933. Erika Mann musste nach der Machtergreifung Hitlers mit dem Ensemble in die Schweiz emigrieren und setzte ihren kabarettistischen Kampf gegen Hitler in verschiedenen europäischen Ländern bis in die USA fort, wo die „Peppermill“ 1936 im Misserfolg endete – das dortige Publikum fand keinen Bezug mehr zu den Liedern und Sketchen der Emigranten. Was bleibt und heute so aktuell ist wie damals, ist das Lied „Der Prinz von Lügenland“, mit dem damals Hitler gemeint war. Aufgrund des eigenen Lügentalents und des väterlichen Einspruchs dagegen (Station 2) wusste Erika Mann ganz genau, wovon sie sang: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, / Wer immer lügt, dem wird man glauben.“43 Die Warnung bleibt, wie jüngste politische Beispiele in West und Ost deutlich zeigen, weiterhin zu beherzigen.
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[43] Erika Mann, „Der Prinz von Lügenland“, in: Helga Keiser-Hayne, Erika Mann und ihr politisches Kabarett „Die Pfeffermühle“ (wie Anm. 37), S. 150f., hier S. 150.
