Der Spaziergang hat eine Länge von rund 3 km und dauert 1 gute Stunde (reine Laufzeit). Dabei sind die letzten 3 Stationen nicht eingerechnet, sie liegen von der Hauptroute etwas entfernt und werden besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln angesteuert oder separat besucht.

Der Spaziergang führt zu Orten, die für das Münchner Leben von Franziska zu Reventlow zwischen 1893 und 1910 Bedeutung haben, als Bohemienne und als Schriftstellerin. Dabei haben auch immer Männer Bedeutung, sei es als Liebhaber, als Unterstützer oder als intellektueller Gegenpart. So sind den meisten Stationen ein Mann sowie ein schriftstellerisches Werk verbunden.

Mit 22 Jahren löst sich Fanny zu Reventlow (Franziska hat sich ab 1926 eingebürgert) von ihrer adeligen Familie, die sie in eine von Konventionen geprägte Lebensrichtung drängt, die sie um keinen Preis leben möchte, und zieht 1893 von Lübeck nach München. Eigentlich nur, um malen zu lernen, aber das freie, regellose Leben in der Schwabinger Boheme lässt sie nicht mehr los. Oft in bitterer Armut, im Existenzkampf ringend, nimmt sie mit, was das Leben ihr dort bietet.

In München –. Ich kann immer noch nicht begreifen, daß es kein Traum ist. ... Die Luft hat beinah etwas Südliches in diesen heißen Tagen, die Straßen ganz weiß von dem flimmernden Kalkstaub.

(Ellen Olestjerne, S. 106f.)

Den Lebensunterhalt versucht sie mit Übersetzungen aus dem Französischen zu decken, was nur selten gelingt und sie zu manch anderen, teilweise abenteuerlichen Projekten zwingt. 50 Romane übersetzt sie für den Albert Langen Verlag. Für Zeitschriften verfasst sie kleine Texte.

1910 zieht Franziska zu Reventlow nach Ascona, um mit einer Scheinehe ihre finanziellen Probleme zu lösen. Erst hier wird sie wirklich – in Distanz zu München – zur Schriftstellerin. Die Themen ihrer Romane drehen sich vorrangig um die Schwabinger Zeit. In ihren Romanen, die erst nach ihrer Umsiedlung nach Ascona entstehen, beschreibt sie in unterschiedlicher Weise, aber immer ironisierend, das Schwabinger Leben, wie sie es kennengelernt und mitgestaltet hat.

1918 stirbt Franziska zu Reventlow während einer Operation mit 47 Jahren. Ihr Grab liegt in Locarno.

 

Spaziergang starten: Station 1 von 14 Stationen

 

Literaturspaziergang Franziska zu Reventlow in Schwabing als PDF-Druckversion

 

Verfasst von: Monacensia im Hildebrandhaus / Adelheid Schmidt-Thomé

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