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5.10.2023
20 Uhr
Ludwig-Thoma-Haus, Augsburgerstraße 23, Dachau
Eintritt: 18,30 EUR
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Lesung mit Tanja Maljartschuk

„Jeder Fotograf träumt davon, ein Bild zu machen, das den Krieg stoppen kann. Ich denke nur daran, dass es schön wäre – nein, es wäre mein Traum –, als Autorin einen solchen Satz schreiben zu können, ein solches Buch, das in der Lage wäre, diesen Krieg zu stoppen.“

In ihrem 21 Texte umfassenden Essayband "Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus" (Kiepenheuer & Witsch) schreibt Tanja Maljartschuk beharrlich gegen die völkerrechtswidrige Expansionspolitik Russlands an. Die auf die Euromaidan-Revolution folgende Besetzung der Region Donbas, die Annexion der Halbinsel Krim und den seit Februar 2022 andauernden kriegerischen Vernichtungsfeldzug Russlands gegen die Ukraine stellt sie in die Tradition einer weit in die Vergangenheit hineinreichenden Gewaltgeschichte ihres Heimatlandes, deren Konstante die ständige Bedrohung durch Fremdherrscher ist. Die Erfahrung von systematischer Vernichtung, Verschleppung und Exil – sei es in dem von Stalin angeordneten Holodomor, in der Verwüstung durch das Nazi-Deutschland, in der Unterjochung durch das totalitäre Regime der Sowjetunion – prägt sich ein in die Körper der Menschen in der Ukraine, ihre Häuser, in die Landschaftszüge. Und bricht, häufig erst Generationen später, in schmerzhaften Traumatas aus. Messerscharf analytisch, bitter-ironisch, verzweifelt und ungeschönt ehrlich: Die Essays von Tanja Maljartschuk haben es nicht vermocht, den Krieg zu stoppen. Aber sie legen Zeugnis ab, sie widersprechen den ideologischen Narrativen und öffnen ein Fenster zum Verständnis des Unvorstellbaren, das gerade in der Ukraine geschieht.

Die Lesung wird moderiert von Tanja Graf.



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