Info
14.06.2023
20 Uhr
Behr-Halle im Rathaus, Rückermainstr. 2, Würzburg
Eintritt: frei
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Vortrag: "Die urnische Frage und die Frau"

Elisabeth Dauthendey im Kreis von Magnus Hirschfeld. Ein Vortrag von Axel Hochrein.

1906 erschien im Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen unter besonderer Berücksichtigung der Homosexualität Elisabeth Dauthendeys Essay „Die urnische Frage und die Frau“. Der heute nicht mehr geläufige Begriff „urnisch“ für gleichgeschlechtlich veranlagt wurde von dem Arzt, Sexualwissenschaftler und Herausgeber des Jahrbuchs Magnus Hirschfeld geprägt. Er trat für die Emanzipation der sexuellen Minderheiten von staatlicher Verfolgung und gesellschaftlicher Ächtung ein. Der aus heutiger Sicht in Teilen befremdlich wirkende Text Elisabeth Dauthendeys und ihre Sicht auf die Geschlechterrolle und Sexualität ist gleichwohl ein Zeitzeugnis der im 20. Jahrhundert beginnenden Befreiungsbewegung der Homosexuellen. Die Gleichstellung der Frauen war der Katalysator für die rechtliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Homosexuellen.

Axel Hochrein, Vorstand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, belegt in seinem Gang durch 100 Jahre gesellschaftlicher Entwicklung die Vorhersage Dauthendeys, dass in der urnischen Frage „die Frauen ... das letzte – vielleicht das beste Wort zu sprechen haben.“