Info
28.07.2021
20 Uhr
E-Werk Kulturzentrum, E-Werk Garten, Fuchsenwiese 1, Erlangen
Eintritt: € 17
images/lpbevents/2021/7/Dicht164.jpg

Lesung mit Stefanie Sargnagel

„Stefanie Sargnagel ist die wichtigste österreichische Autorin des 21. Jahrhunderts.“ Das schrieb VICE Alps bereits Ende 2013; damals war Sargnagels Debütwerk Binge Living erschienen und wurde zum Überraschungsbestseller des österreichischen Buch-Weihnachtsgeschäfts 2013.

Zahlreiche österreichische Medien hievten das Buch in ihre Jahresbestenlisten, die Hörer des Jugendsenders fm4 wählten das Buch gar zum Buch des Jahres. Von Feuilleton und Hipster-Blogs gleichermaßen gehyped, waren die ersten Auflagen innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Mit dem Ende 2015 veröffentlichten Zweitling Fitness gelang auch der Sprung nach Deutschland; das Rezept ist dasselbe wie bei Binge Living: Facebook-Statuse, irrwitzige Reportagen und Illustrationen (Sargnagel studierte Malerei bei Daniel Richter an der Akademie der bildenden Künste) werden zu einem gewaltigen Sogkraft entwickelnden Stream-of-Consciousness verdichtet, der mit schonungslosem Stakkato entlarvt, was in Steffis Augen verlogen, fake, unzulänglich oder einfach auch nur saukomisch ist. Gleichzeitig wurde Sargnagel rund um die Veröffentlichung von Fitness auch zu einer Art linker Gallionsfigur.

Stefanie Sargnagel schreibt radikal subjektiv und sehr weise über das sogenannte einfache Leben, über Feminismus, über Aussichtslosigkeit und Depression. Sie gibt sich wortkarg, gerät aber doch immer wieder ins Erzählen, zeichnet zwischendurch auch mal was, sprengt alle Genregrenzen und erreicht auf nie betretenen Pfaden etwas, das man nicht Roman nennen muss, um davon gefesselt zu sein. Das ist oft zum Brüllen komisch und manchmal tragisch.

Stefanie Sargnagel, geb. 1986, studierte in der von Daniel Richter angeleiteten Klasse der Akademie der Bildenden Künste Wien Malerei, verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Call-Center, denn: «Immer wenn mein Professor Daniel Richter auf Kunststudentenpartys auftaucht, verhalten sich plötzlich alle so, als würde Gott zu seinen Jüngern sprechen. Ich weiß nie, wie ich damit umgehen soll, weil ich ja Gott bin.» 2016 erhielt sie den BKS-Bank-Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis. Im Oktober 2020 erschien bei Rowohlt ihr aktuelles Buch Dicht.

Verwandte Inhalte
Städteporträts
Städteporträts