Info
22.07.2021
18:30 Uhr
Eintritt: online, Anmeldung erforderlich

Digitale Ringvorlesung zum 100. Todestag: Fabulieren und Pathologisieren bei Oskar Panizza

„…es besteht die höchste Wahrscheinlichkeit, daß wir auf dem Monde sind.“

  • Dr. Thomas Hardtke, Christus in psicho-patologischer Beleuchtung: Pathographisches Schreiben um 1900
  • Dr. Sophia Könemann, Oskar Panizza fabuliert: Die Erzählungen Eine Mondgeschichte und Der Corsetten-Fritz
  • Moderation: Prof. Dr. Bettina Bannasch

Oskar Panizza (1853-1921) war einer der kontroversesten Autoren seiner Generation. Anlässlich seines 100. Todestages ermöglicht die digitale Vortragsreihe neue Blicke auf sein Werk.

Der achte Abend nimmt das „Fabulieren und Pathologisieren“ bei Panizza in den Blick. Thomas Hardtke sieht Oskar Panizzas religionskritische Texte – sein Christus in psycho-pathologischer Beleuchtung – als Brennpunkt der um 1900 virulenten psychiatrischen, theologischen und literarischen Diskussionen und zeigt, mit welchen rhetorischen Strategien der Autor dabei medizinische Schreibweisen ironisierte. Sophia Könemann erkennt Oskar Panizzas Hang zum Fabulieren als inhaltlichen wie auch formellen Schlüssel zum Werk des Literaten und Psychiaters, das zwischen der Lust am Erfindungsreichtum auf der einen Seite sowie dem Verdacht des Wahnhaften und der Lüge auf der anderen Seite changiert.

Der Abend wird moderiert von Bettina Bannasch. Dr. Thomas Hardtke ist Akademischer Mitarbeiter im Fach Deutsch der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Dr. Sophia Könemann ist Lehrerin an der Refik-Veseli-Schule Berlin. Prof. Dr. Bettina Bannasch ist Professorin für Neuer Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Augsburg.

Anmeldung & Zoom-Link