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18.02.2021
20 Uhr
Eintritt: frei
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Online-Lesung aus verbrannten Büchern

"Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." (George Santayana)

Die Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai 1933 war eine von der Deutschen Studentenschaft geplante und inszenierte Aktion, bei der Studenten, Professoren und Mitglieder nationalsozialistischer Parteiorgane die Werke von ihnen verfemter Autorinnen und Autoren ins Feuer warfen. Seit einigen Jahren müssen wir erneut erleben, wie verletzlich unsere Demokratie ist. Nicht nur, weil in vielen westlichen Ländern der Populismus und Nationalismus erstarkt oder in einigen gesellschaftlichen Milieus wissenschaftliche Erkenntnisse und Wahrheiten durch Ideologien und Verschwörungstheorien ersetzt werden. Nicht nur, weil in den sogenannten sozialen Medien Propaganda, Hass und Menschenfeindlichkeit all zu leicht einen Platz finden. Sondern auch, weil Rassismus und ein wachsender Antisemitismus ein wieder zunehmendes Problem unserer Gesellschaft sind.
Auch in Wasserburg brannten im Mai 1933 Bücher - direkt vor dem historischen Rathaus. Als Orte der Demokratie und Bildung möchten die vhs Wasserburg und das Theater Wasserburg mit der gemeinsamen Aktion "Lesung aus verbrannten Büchern" die wirkende Kraft der Bildung im Immunsystem der Demokratie stärken. Ensemblemitglieder des Theaters lesen Briefe, Essays, Lyrik und Prosa von Autorinnen und Autoren, deren Werk von den Nazis verbrannt bzw. verboten wurde, wie zum Beispiel Hans Fallada, Oskar Maria Graf, Walter Hasenclever, Franz Kafka, Mascha Kaléko, Annette Kolb, Rosa Luxemburg, Robert Musil u.v.a.
Es lesen die Schauspieler Hilmar Henjes und Nik Mayr.
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Die Veranstaltung am 18. Feburar ist zudem Teil des überregionalen Festivals Leseglück 2021.