Info
21.05.2020
21:05 Uhr
Residenztheater, Max-Joseph-Platz 1, München
Eintritt: Kostenlos
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Wer hat Angst vor was eigentlich? - Ein Hörspiel

Triptychon von Schorsch Kamerun nach Fritz Lang und Thea von Harbou mit Soundscapes von Cathy van Eck

Dieses in seiner Zusammenarbeit einmalige Audio-, Film- und Musiktheaterformat ist ein Beschreibungs- und Reaktionsversuch auf die Schrecken und Chancen der Gegenwart mit ihren realen und empfundenen Ängsten, ihren Einschränkungs- und Solidaritätsreflexen, sowie auf die Herausstellung von Zukunft für menschenverzaubernde Transformationen.

«Das Virus ist unter uns» lautet die tägliche Alarmmeldung an unser Menschsein seit März 2020. Strikte Maßnahmen gegen die Verbreitung der Pandemie verändern die Gesellschaft, den Stadtraum, die Kunst. Wo eine physische Bühnenaufführung im Münchner Marstall und in seiner Umgebung stattfinden sollte, herrschen Kontaktverbote wie allerorts. So wird das Radio der Ort für eine künstlerische Auseinandersetzung mit den aktuell realen (und behaupteten) Ängsten der Gegenwart im Spiegel der Vergangenheit.

Eine Koproduktion von Bayerischem Rundfunk und Residenztheater in Zusammenarbeit mit der Münchener Biennale – Festival für neues Musiktheater

 

«M (1) – Eine Stadt sucht einen Mörder (Wer hat Angst vor was eigentlich?)» wird als erster Teil einer nunmehr dreischichtigen Premiere am 21. Mai 2020 um 21.05 Uhr im Hörspielprogramm auf Bayern 2 und auf der BR KulturBühne und auf den Websites von Residenztheater und Münchener Biennale im Netz stattfinden.

Möglich ist das durch die schnelle und unbürokratische Zusammenarbeit zwischen Bayerischem Rundfunk (der dafür sein Programm ändert) und dem Residenztheater als Koproduzenten in Zusammenarbeit mit der Münchener Biennale. Und durch die gemeinsam alle Hürden einer teilweise virtuellen Produktion nehmenden Schauspieler*innen des Residenztheaterensembles und Musiker*innen, die mit Schorsch Kamerun, Radio und Internet zu Orten der Öffentlichkeit, zum Raum für eine Überprüfung der epischen Furchtszenarien von heute ausloten. Für Soundscapes zeichnet die Komponistin Cathy van Eck verantwortlich.

«Die Mörder sind unter uns» lautete der Arbeitstitel von Fritz Langs berühmtem Film «M» von 1931. Angeblich von den Nationalsozialisten zensiert, spiegelt er die Ambivalenz, mit der Fritz Lang und Thea von Harbou die Jagd auf den Serienmörder Hans Beckert schildern.

Die eigentliche Hauptrolle spielt die zutiefst verunsicherte Metropole, deren Bevölkerung von den Kriegserlebnissen und der Weltwirtschaftskrise bitter gezeichnet ist. Der gesuchte Mörder durchschreitet das gesellschaftliche Panorama vom Straßenalltag bis zur Unterwelt und gibt dem alles beherrschenden Kampf ums Überleben einen Fokus, der Überangst ein Gesicht.

In der Adaption von Schorsch Kamerun, Musiker (Die Goldenen Zitronen), Theater- und Hörspielmacher, wird dieses Verhältnis umgedreht und der Stoff zur Folie der sich als permanent gefährdet empfindenden Gegenwart – die Corona Pandemie reiht sich hier wie bestätigend ein. Wer gehört wo, warum und von wem geschützt, wodurch kontrolliert und womit identifiziert? Gibt es überhaupt die eine Schuld, „den Schrecken“, der dingfest zu machen ist?

 

Besetzung

Mit Valentino Dalle Mura, Massiamy Diaby, Evelyne Gugolz, Schorsch Kamerun, Sophie von Kessel, Delschad Numan Khorschid, Max Rothbart, Lisa Stiegler, Oliver Stokowski, Yodit Tarikwa sowie Cathy van Eck, Stephanie Müller, Johannes Öllinger, Hannah Weiss.

Regie, Texte, Produktion und Musik: Schorsch Kamerun

Soundscapes: Cathy van Eck

 

In Planung sind Teil 2 und 3 des Triptychons

M (2) – Eine Stadt sucht einen Mörder (Wem nützt welcher Schrecken?)

Film-Preview als live aufgeführtes Geister-Stream-Preview zur Uraufführung der Konzertinstallation am Residenztheater.

M (3) – Eine Stadt sucht einen Mörder (Hässliche Furcht oder schönste Gegenwehr?)

Uraufführung / Auftragswerk

Eine Konzertinstallation von Schorsch Kamerun und Cathy van Eck.

Eine Koproduktion von Residenztheater und Münchener Biennale – Festival für neues Musiktheater

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