Vortrag mit Prof. Robert Jütte im Rahmen der »Yerushalmi Lecture«
COVID-19 wird gelegentlich auch als 11. Plage, die Gott den Menschen geschickt hat, bezeichnet – eine Meinung, die von jüdischen Gelehrten nicht geteilt wird. Fest steht, dass das jüdische Volk, wie auch andere Völker, im Laufe der Geschichte immer wieder von Seuchen heimgesucht wurde. In biblischen Zeiten und im Mittelalter von der Pest, in der Neuzeit von der Syphilis, den Pocken, der Cholera, der Spanischen Grippe und jetzt von der Corona-Pandemie. Nicht nur starben viele Juden an diesen Infektionskrankheiten, sie mussten sich zudem immer wieder mit dem Vorwurf auseinandersetzen, diese ausgelöst zu haben, sei es aus Vorsatz (Legende von der Brunnenvergiftung) oder durch ihre unhygienischen Wohnverhältnisse sowie als riskant angesehene Verhaltensweisen (z. B. in Zeiten der Cholera). Gezeigt wird, wie die jüdische Bevölkerung mit dieser doppelten Herausforderung bzw. Belastung umging.
Prof. Robert Jütte ist Sozial- und Medizinhistoriker. Von 1990 bis 2020 leitete er das Institut für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart. Im Bereich der jüdischen Geschichte hat er zur Wissenschaft des Judentums sowie über die innerjüdische Sicht auf Leib und Leben geforscht. 2016 veröffentlichte er im Jüdischen Verlag/Suhrkamp-Verlag die hervorragende Studie »Leib und Leben im Judentum«. 2020 erhielt Prof. Jütte die Otto-Hirsch-Auszeichnung der Stadt Stuttgart für „seine national wie international außerordentlich geschätzten journalistischen und wissenschaftlichen Leistungen im Hinblick auf das Judentum und für sein herausragendes Eintreten für die christlich‐jüdische Zusammenarbeit“.
Veranstalter: Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur in Kooperation mit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Aufgrund der fortdauernden Pandemie wird der Vortrag online stattfinden.
Anmeldung ist erforderlich unter
Vortrag mit Prof. Robert Jütte im Rahmen der »Yerushalmi Lecture«
COVID-19 wird gelegentlich auch als 11. Plage, die Gott den Menschen geschickt hat, bezeichnet – eine Meinung, die von jüdischen Gelehrten nicht geteilt wird. Fest steht, dass das jüdische Volk, wie auch andere Völker, im Laufe der Geschichte immer wieder von Seuchen heimgesucht wurde. In biblischen Zeiten und im Mittelalter von der Pest, in der Neuzeit von der Syphilis, den Pocken, der Cholera, der Spanischen Grippe und jetzt von der Corona-Pandemie. Nicht nur starben viele Juden an diesen Infektionskrankheiten, sie mussten sich zudem immer wieder mit dem Vorwurf auseinandersetzen, diese ausgelöst zu haben, sei es aus Vorsatz (Legende von der Brunnenvergiftung) oder durch ihre unhygienischen Wohnverhältnisse sowie als riskant angesehene Verhaltensweisen (z. B. in Zeiten der Cholera). Gezeigt wird, wie die jüdische Bevölkerung mit dieser doppelten Herausforderung bzw. Belastung umging.
Prof. Robert Jütte ist Sozial- und Medizinhistoriker. Von 1990 bis 2020 leitete er das Institut für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart. Im Bereich der jüdischen Geschichte hat er zur Wissenschaft des Judentums sowie über die innerjüdische Sicht auf Leib und Leben geforscht. 2016 veröffentlichte er im Jüdischen Verlag/Suhrkamp-Verlag die hervorragende Studie »Leib und Leben im Judentum«. 2020 erhielt Prof. Jütte die Otto-Hirsch-Auszeichnung der Stadt Stuttgart für „seine national wie international außerordentlich geschätzten journalistischen und wissenschaftlichen Leistungen im Hinblick auf das Judentum und für sein herausragendes Eintreten für die christlich‐jüdische Zusammenarbeit“.
Veranstalter: Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur in Kooperation mit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Aufgrund der fortdauernden Pandemie wird der Vortrag online stattfinden.
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