Info
26.01.2020
18 Uhr
Hofspielhaus, Falkenturmstr. 8, München
Eintritt: € 19 / 14
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Ein musikalischer Leseabend zu Lena Christ

Die Münchner Schauspielerin, Marion Niederländer, liest aus Lena Christs autobiografischem Roman „Erinnerungen einer Überflüssigen“, der in bewegenden Worten das Leben der bayerischen Schriftstellerin schildert. Rudolf Gregor Knabl begleitet sie auf der Klarinette.

Der Roman ist ein Dokument einer Jugend in Angst und beschreibt das zerrüttete Verhältnis Lena Christs zu ihrer Mutter und den menschlichen und sexuellen Tragödien ihrer Ehe. In all ihren Werken gibt sie Einblick in das ärmliche Leben der Arbeiterklasse, der Dienstboten und der Landbevölkerung des 20. Jahrhunderts. In Würdigung ihres bedeutenden literarischen Werks wurde im Jahr 2000 eine Büste von Lena Christ in der Ruhmeshalle an der Theresienwiese Aufgestellt.

In  ihren  glücklichsten  Jahren  unterhielt  die  Schriftstellerin  Lena  Christ  in  einem  der   nobelsten  Münchner  Viertel  eine  Art  Miniatur-­‐Bauernhof.  In  einem  Landhäuschen  in   der  Kuglmüllerstraße  in  Gern  grunzten  im  Keller  fünf Schweine,  durch  den  Garten   sprangen  zwei  Geißen  inklusive  Zicklein,  dazu  diverse  Kaninchen,  Enten,  Hühner  und   eine  Gans,  die  »Hilekilegans«,  die  jeden  Morgen  ins  Bett  der  Hausherrin  durfte.  Das   ungewöhnliche  Idyll währte vom  Spätherbst  1916  bis  zum  Herbst  1917;  es  wurde   zum  Mekka  für  kriegsbedingt  hungrige  Literaten-­‐  und  Künstlerfreunde  1916  wurde   sie  sogar  von  König  Ludwig  III.  empfangen,  der  sehr  berührt  war  von  der  schlichten,  geraden  Art  dieser  Frau,  die  schrieb,  wie  sie  dachte.  Um  der  Schande  eines   Gerichtsverfahrens  zu  entgehen,  nahm  die  verzweifelte  38-­‐  jährige  am  30.  Juni  1920   auf  dem  Münchner  Waldfriedhof  Zyankali.  

 



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