Villa Concordia: Die neuen Stipendiaten aus Italien und Deutschland sind da!

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© Embargo Grafik / Villa Concordia

„Nichts verschiebt den eigenen Blick auf die Dinge so verlässlich wie Reisen“, erzählt Andrea Bajani in einem Interview für seinen deutschen Verlag DTV. Aktuell führt den italienischen Autor seine Reise nach Bamberg, wo er vom Freistaat Bayern für das Stipendium im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia ausgewählt wurde. Mit Bajani reisen fünf weitere italienische sowie sechs deutsche bildende Künstler, Komponisten und Autoren nach Bamberg an, um dort einen Arbeitsaufenthalt von knapp einem Jahr zu verbringen.

In einer lockeren Interviewrunde stellt die Direktorin des Internationalen Künstlerhauses, Nora-Eugenie Gomringer, die „neuen Bamberger-auf-Zeit“ dem Publikum am 11. Mai um 19:00 Uhr in der Villa Concordia vor. Im Bereich Literatur sind Andrea Bajani (IT), Tiziano Scarpa (IT), Nadja Küchenmeister (D) und Jan Koneffke (D) nun auf Zeit in der Villa Concordia zuhause.

Andrea Bajani (IT) – geboren 1975 in Rom, ist einer der anerkanntesten und mit wichtigen Preisen bedachten Romanautoren der modernen italienischen Literatur. Seine Bücher erscheinen in den renommiertesten europäischen Verlagen, wie Gallimard, Siruela, MacLehose, Atheneum, Humanitas oder DTV. Nach seinem Debut 2005 brachte ihm der danach folgende Roman mit dem deutschen Titel Lorenzos Reise jede Menge Beachtung und gewann in nur wenigen Monaten vier italienische Literaturpreise. Sein Roman Liebe und andere Versprechen erhielt die älteste und renommierteste italienische Auszeichnung, den Bagutta-Preis. Sein jüngstes Buch (2014) gewann vor kurzem den Settembrini-Preis und ist, übersetzt von Pieke Biermann, im dtv-Verlag mit dem Titel Das Leben hält sich nicht ans Alphabet auf dem deutschen Buchmarkt für November 2016 angekündigt. Journalistische Texte des Autors erscheinen regelmäßig in der Tageszeitung la Republica.
Tiziano Scarpa (IT) – geboren 1963 in Venedig. Er schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte, Theaterstücke und Essays. Seine Bücher wurden ins Japanische, Chinesische, Koreanische, Russische, Hebräische, Arabische und in viele europäische Sprachen übersetzt. Auf Deutsch publiziert sind folgende Titel (alle aus dem Italienischen von Olaf Matthias Roth und erschienen im Wagenbach Verlag): Amore® (2001), Venedig ist ein Fisch (2002), Was ich von dir will (2004), Körper (2005), Stabat mater (2009).
Nadja Küchenmeister (D) – wurde 1981 in Berlin geboren, wo sie aufwuchs und heute als freiberufliche Schriftstellerin lebt. Sie studierte Germanistik und Soziologie an der Technischen Universität Berlin und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Küchenmeister veröffentlichte Gedichte und Prosa in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien, lehrte u.a. am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und arbeitet für den Rundfunk, u.a. als Rezensentin sowie als Hörspiel- und Featureautorin. Ihr erster Gedichtband Alle Lichter erschien 2010 bei Schöffling & Co., 2014 folgte Unter dem Wacholder im selben Verlag. Nadja Küchenmeister erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Hermann-Lenz-Stipendium (2010), den Mondseer Lyrikpreis (2010), den Ulla-Hahn-Autorenpreis (2012), das Rainer-Malkowski-Stipendium (2014), den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis (2015).
Jan Koneffke (D) – geboren 1960 in Darmstadt, schloß 1987 sein Philosophie- und Germanistikstudium mit seiner Magisterarbeit Die Schönheit des Vergänglichen, über Erinnerungen und ästhetische Erfahrung im Werk Eduard Mörikes, ab und erhielt im selben Jahr den Leonce-und-Lena-Preis für Lyrik. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller. Seine Romane, Gedichte und Erzählungen werden u.a. im Dumont Buchverlag, bei Galiani Berlin und bei Hanser verlegt, wo Koneffkes neuer Jugendroman erscheinen wird, an dem er gerade arbeitet. Der Autor lebte viele Jahre in Rom, schrieb Reiseberichte aus Italien und übersetzte u.a. aus dem Italienischen. Mit Bamberg verband ihn bereits 2001 seine Poetik-Professur an der Otto-Friedrich-Universität sowie 2005 seine Lesung im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia.

Für ein Aufenthaltsstipendium im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia können sich Künstler nicht selbst bewerben, sondern werden von einem Kuratorium dem bayerischen Staatsminister des Ministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zur Vergabe vorgeschlagen.