Info

Der neugegründete Allee Verlag stellt sich vor

https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbblogs/instblog/2025/gross/AlleeVerlag_logo_neu.jpg
© Allee Verlag

Der Name ist Programm beim erst 2024 von Veronika Siska gegründeten Allee Verlag: Mit seinen Publikationen will der Münchner Verlag Wege ebnen zu bislang noch unbekannten literarischen Schätzen aus Europa. „Der Verlag steht für die Idee eines vielfältigen Europas – nicht als politisches Schlagwort, sondern als gelebte kulturelle Praxis“, sagt die Übersetzerin und Lektorin Veronika Siska. Für sie war die Verlagsgründung eine Herzensangelegenheit: „Es gibt in vielen europäischen Sprachen so viele beeindruckende Werke, die im deutschsprachigen Raum noch darauf warten, von einem breiteren Publikum entdeckt zu werden.“

*

Der Allee Verlag geht nun nach intensiver Vorbereitungsphase im Herbst 2025 mit einem ambitionierten Programm an den Start: Der philosophisch-phantastische Prag-Roman Die andere Stadt von Michal Ajvaz ist Auftakt zu einer Werkausgabe mit den Büchern des vielfach ausgezeichneten tschechischen Autors. Und mit Dein Wille wohnt in den Wäldern erscheint der Debütroman des schwedischen Schriftstellers Mattias Timander, der 2024 in Schweden auf Anhieb für mehrere Preise nominiert. 

Ein vielfältiges Spektrum 

Mit seiner spezifischen Ausrichtung möchte der Allee Verlag literarische Stimmen aus ganz Europa sichtbar machen, deren Sprachen und Perspektiven im deutschsprachigen Raum unterrepräsentiert sind. Übersetzungen stehen im Mittelpunkt, um die Vielfalt Europas in seinen historischen und kulturellen Ausprägungen erfahrbar zu machen „Zugleich möchten wir mit unserem Programm zeigen, wie viel wir in Europa teilen – in der Erfahrung, im Erzählen, im Zweifeln – jenseits wohlfeiler Floskeln und trotz großer Unterschiede“, so Veronika Siska, die sich auf ein gutes Netzwerk von externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und auf Kollegen und Kolleginnen aus Übersetzerkreisen stützen kann.

Wichtig ist ihr auch für künftige Neuerscheinungen: „Mein Interesse liegt sowohl auf der expressiven Kraft preisgekrönter Autorinnen und Autoren als auch auf ‚europäischen Themen‘, gesellschaftlichen Spuren, die Literatur lesbar macht.“ Der Verlag stehe für eine Literatur, die nicht ausgrenzt, sondern einschließt. Für Stimmen, die neue Realitäten zu denken und fühlen geben, vermeintliche Ränder ins Zentrum rücken und Komplexität nicht scheuen. „Manche Werke, die nun erscheinen bzw. schon in der Planung sind, fordern durchaus sprachlich oder formal heraus“, sagt die Verlagsleiterin, die die Präzision und Sensibilität der Übersetzung mit der Leidenschaft, neue literarische Perspektiven zu entdecken und einem breiten Publikum zugänglich zu machen, verbindet. „Wir wollen Literatur bieten, die ein Mittel ist, die Welt zu erkennen, zu hinterfragen und zu verändern.“

Die Verlegerin

Veronika Siska wurde 1976 in Prag geboren und kam als Kind mit ihren Eltern nach München, wo sie zweisprachig aufwuchs. Nach ihrem Studium der französischen Sprache und Kultur an der Sorbonne sowie der Germanistik und Slawistik in München und Prag arbeitete sie viele Jahre als Lexikonredakteurin. Seit 2000 lektoriert und übersetzt sie, ins Deutsche übertrug sie u.a. Texte von Michal Ajvaz, Bianca Bellová und Iva Pekárková. Seit 2019 ist sie zudem als Kulturvermittlerin aktiv. Bereits 2019 verantwortete sie gemeinsam mit Julia Miesenböck den Tschechien-Schwerpunkt der Zeitschrift LICHTUNGEN (H. 157). Zusammen mit Michael Stavarič gestaltet sie seit 2020 die Reihe „Tschechische Literatur zu Gast“ im Rahmen des Hausacher LeseLenzes. In München entwickelte sie außerdem 2022 die Lesereihe „Junge weibliche Stimmen aus Tschechien“ sowie 2023 die Lesereihe „Sense of Place. Besondere Texte an besonderen Orten“ (zus. mit Hana Hadas).

Externe Links:

Weitere Informationen