Info
Geb.: 1. 4.1944 in Marktoberdorf
© privat
Namensvarianten: Gertrud Gebler

Gerdi Gebler

Gerdi Gebler kommt 1944 in Burk bei Bertoldshofen (Marktoberdorf) im Ostallgäu zur Welt, wo sie mit ihrer Familie bis heute lebt. Sie übernimmt die Landwirtschaft ihrer Eltern und vermietet zudem Zimmer an Feriengäste. Die ehemalige Landwirtin schreibt schon früh Gedichte, zunächst sind es noch Anlassgedichte für private Feiern, später intensiviert sie ihre schriftstellerische Tätigkeit. Erste Veröffentlichungen erfolgen im Allgäuer Bauernblatt. Gerdi Gebler bringt insgesamt acht Bücher im Eigenverlag heraus. Ihre ersten Publikationen sind drei Lyrikbände, die überwiegend in Mundart verfasst sind:  Wia’s halt so isch (1992), All‘s gsöt isch gschnettret (1994) und Allgäuer Stern­schnuppen (1997). In dieser Zeit tritt Gerdi Gebler auch bei Lesungen in der näheren Umgebung auf.

2001 erscheint Gerdi Geblers erstes Prosabuch Der große Umbruch, in dem die Autorin über ihre Kindheit in der elterlichen Land- und Gastwirtschaft schreibt und über die großen Veränderungen, die sich durch die Technisierung in den 1950er-Jahren für die Landwirtschaft und den bäuerlichen Alltag ergeben. 2006 folgt Hallo Bäuerin, wir sind da. Inhalt dieses Buchs sind die Erlebnisse der Autorin aus 40 Jahren als Ver­mieterin für Urlaub auf dem Bauernhof.

Das 2013 erschienene Buch Steine im Weg widmet Gerdi Gebler ihren Eltern. Die beiden haben einen schweren Start in ihr gemein­sames Leben, verursacht durch den Zweiten Weltkrieg und die harten Nachkriegsjahre und nicht zuletzt durch das folgenreiche Intervenieren des Stief­vaters ihres Vaters, den der Tod seines eigenen Sohnes verbittert und hasserfüllt werden lässt und der dafür sorgt, dass sein Stiefsohn mit 41 Jahren noch in den Krieg eingezogen wird.

Ihr siebtes Buch Über und unter den Wolken (2013) entsteht, als Gerdi Geblers jüngster Sohn seine Liebe zum Fliegen entdeckt und den Flugschein macht. Gerdi Gebler erzählt von den Beweggründen ihres Sohnes und von ihren eigenen sorgenvollen Gedanken.

Hauptfigur in ihrem Roman Monika. Der Engel im Dorf (2013) ist die hilfsbereite Monika, die Menschen im Dorf in schwierigen Situationen zur Seite steht. Gerdi Gebler verarbeitet in diesen Roman tatsächliche Begeben­heiten aus dem Dorfleben und beschreibt so Schicksale von Frauen, die beispielsweise die Alkoholkrankheit des Mannes, den Fortzug der Tochter oder den Verlust von Haus und Hof durch einen Brand verkraften müssen.

Gerdi Gebler ist Mitglied im Mundartkreis Ostallgäu e.V., bei mundART Allgäu e.V. und mit ihrem Gedicht Meine Allgäuer Berge auf der CD Allgäuer Dialektfarben 2 vertreten.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.