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Geb.: 18.12.1944 in Höxter an der Weser
© privat

Gisela Corleis

Gisela Corleis wächst in Elbrinxen/Lippe auf. Ab 1964 studiert sie Kunstgeschichte, Germanistik und Archäologie an den Universitäten Münster, Marburg, München, Genf. 1973 verfasst sie ihre Dissertation über den Genfer Zeichner Rodolphe Toepffer und die Entstehung der Bildergeschichte im 19. Jahrhundert. Seit 1975 ist sie in den Bereichen Denkmalpflege, Fotografie, Sprachunterricht und in der Erwachsenenbildung tätig. Sie schreibt Texte für Kunstkataloge und setzt sich zunehmend mit der Beziehung zwischen Text und Bild auseinander.    

1986 erscheint ihr erstes Buch UNVERWANDT. Reisen in eine fremde Gegend, für das sie 1987 mit dem Rauriser Literaturpreis des Landes Salzburg ausgezeichnet wird. „Behutsam und unaufdringlich spürt die Autorin in ihren Ortsbeschreibungen jene Stellen auf, wo die Gegenwart brüchig wird, durchlässig für vergessene Ereignisse, verdrängte Schuld“, schreibt Klara Obermüller in der Weltwoche. „Ihre Bilder sind wie Kupferstiche, gemacht aus Beleuchtungen, Licht und Dunkel, gefüllt mich Gerüchen und Lauten“, heißt es in der Süddeutschen Zeitung.

1993 publiziert sie den Roman Brand, über den die Neue Zürcher Zeitung urteilt: „Das ist kein Roman – das ist Brandstiftung. Ein mit eigenwilligen sprachlichen Mitteln gelegter Flächenbrand.“ Erzählt wird die Geschichte von Hader, der sich im Alter von fünf Jahren in der Waschküche mit siedender Lauge verbrannt hat und zwangsläufig im Dorf zum Außenseiter wird, den man „Echsenbalg“ nennt. „Brand beginnt mit Haders frühen Alpträumen und endet mit den Wahngebilden seines Deliriums. In der Mitte zwischen Wahn und Delirium liegt das unselige Dorf, längst versunken in der Finsternis. Es ist, als habe Gisela Corleis einen fernen Waldrand abgelauscht und alles notiert, was sie an Stimmen, Geräuschen und Bildern erzählt bekam“, schreibt Helmut Schoedel in der ZEIT.

1997 erarbeitet Gisela Corleis gemeinsam mit der Künstlerin Barbara HammanndieTon/Licht/Text-Installation PROMENADES zum Künstlerprojekt DROSTE-JAHR in Münster. Im selben Jahr nimmt sie an Literatur-Symposien in Fresach in Kärnten und Schloss Valtice in Tschechien teil.

1987 erhält Gisela Corleis neben dem Rauriser Literaturpreis das Stipendium Münchner Literaturjahr, 1999 das Stipendium Künstlerhäuser Worpswede, 2002 das Stipendium Fundación Valparaíso in Mojácar, Almería, Spanien. 2003 wird sie in das Mecklenburgische Künstlerhaus Schloss Plüschow eingeladen.

Gisela Corleis lebt in München.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek


Externe Links:

Literatur von Gisela Corleis im BVB

Gisela Corleis im Literaturportal Westfalen