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Geburtsjahr: 1989
in Osterzell
© Niklas Berg/Dumont Verlag

Leon Engler

Leon Engler wird 1989 in Osterzell im Ostallgäu geboren. Er schreibt Theaterstücke und Prosa und behält dabei immer seinen Humor, was bei den Themen seiner Texte nicht immer leicht fällt. 

Werdegang     

Leon Engler wächst in München auf und studiert Theater- und Filmwissenschaft in Wien und Paris; später noch Psychologie in Köln und Kulturwissenschaft und Psychoanalyse in Berlin. 2011 nimmt er im Rahmen des Programms „European Association of Creative Writing“ an der Schreibklasse fundamentals of poetry teil. Seit 2018 lehrt er an der Universität Wien am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Neben literarischen Texten schreibt er journalistisch, u.a. für die ZEIT online und die NZZ. Engler arbeitet als Psychologe und betreibt einen Psychiatrie-Podcast.

Wichtige Werke (Auswahl)

Bereits mit seinem ersten Theaterstück X Jahre Kriegsfreiheit löst Leon Engler positive Reaktionen aus. Sein zweites Stück Wasserstoffbrennen wird für Deutschlandfunk Kultur als Hörspiel umgesetzt und als Koproduktion (Neues Theater Wien und Theater Drachengasse) 2014 unter der Regie von Michael Schlecht uraufgeführt. Es folgen weitere Theaterstücke und Hörspiele, die im WDR und im Deutschlandradio ausgestrahlt werden. Mit seinen Theaterstücken wird der Autor zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens sowie zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. Leon Englers Debütroman Botanik des Wahnsinns erscheint im August 2025 bei Dumont. Der Protagonist des Romans, ein Psychologe, blickt auf sein bisheriges Leben, seinen Beruf und seine eigene Familienhistorie zurück, auf einen „Stammbaum des Wahnsinns“. Im Lauf der Geschichte fragt er sich bald, „was das sein soll: ein normaler Mensch.“ 

Stil / Rezeption

2022 erklärt Philipp Tingler in seiner Laudatio für den 3sat-Preis: „Dazugehören wollen und gleichzeitig nicht, das ist das Leitmotiv des Textes von Leon Engler. Hier werden sehr viele Themen atomisiert, allen voran die Besessenheit der Gegenwart mit einer Art von fixen, authentischen Identität und einem völlig überladenen Authentizitätsbegriff. Die Figur gewinnt dadurch, dass sie einen Abstand zu sich einnimmt. Das finde ich großartig und dazu auch kann Literatur verhelfen“.

Auf die Frage, was ihm an seinem Schreiben wichtig sei, antwortet Leon Engler in einem Interview mit der Literatur outdoors-Seite: „Richten soll das Gericht und Botschaften übermitteln die Post. Das sehe ich nicht als mein Aufgabengebiet an. Außerdem habe ich eine fürchterliche Phobie vor Gewissheiten. Ich bin immer erstmal dagegen. […] Und Milan Kunderas hat behauptet, dass der Roman vehement antiideologisch eingestellt sein sollte. […] Mir ist auch wichtig, dass meine Texte anschlussfähig sind, darum schrecke ich auch vor Humor nicht zurück. […] Und das Schreiben ist auch laut Statistik der Beruf, in dem Männer die höchste Wahrscheinlichkeit haben, depressiv zu werden. Man muss es also mit Humor nehmen.“

Preise & Auszeichnungen (Auswahl)

Leon Engler erhält das Leistungsstipendium der Universität Wien. 2018 erhält er den Else-Lasker-Schüler-Stückepreis. 2022 wird der Autor durch das Albrecht-Lempp-Stipendium gefördert. Im gleichen Jahr erhält er den 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Preis für seinen Text Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Amalia Rohrer


Externe Links:

Literatur von Leon Engler im BVB

Leon Engler in der Wikipedia

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