Dominikus von Brentano
Der Priester, Hofkaplan, geistlicher Rat und bibliothekarische Betreuer Dominikus von Brentano (1740-1797) beginnt 1789 mit einer Neuübersetzung des Neuen Testaments, des Pentateuchs, der Psalmen und der Sprüche. Bezeichnend für seine Vielseitigkeit auf literarischem Gebiet ist auch seine Mitarbeit bei der Herausgabe der Zeitschrift Deutschlands achtzehntes Jahrhundert von Joseph Sebastian von Rittershausen.
Werdegang
Nach dem frühen Tod des Vaters von seinem Onkel aufgezogen, studiert Dominik Anton Cajetan Brentano im Helvetischen Collegium zu Mailand, wo er sein Theologiestudium mit dem Doktortitel abschließt. 1763 wird er vom Erzbischof von Mailand zum Priester geweiht. Brentano tritt daraufhin in den Weltpriesterstand. Nach einiger Zeit im Haus des Grafen Truchseß-Wurzach zieht er nach Kempten und wird dort 1772 fürstabtlicher Hofkaplan, geistlicher Rat und Betreuer der Hofbibliothek. Fast 20 Jahre lang ist er der persönliche Sekretär des Fürstabtes Honorius Roth von Schreckenstein und nach dessen Tod (1785) von Rupert II. von Neuenstein.
1794 verlässt Brentano Kempten und wird Pfarrer von Gebrazhofen. Dominikus von Brentano fördert zeitweise die Ausbildung der deutsch-schweizerischen Schriftstellerin und Journalistin Marianne Ehrmann-Brentano (1755-1795), einer der ersten Verlegerinnen im deutschsprachigen Raum, und unterstützt sie später nicht nur finanziell bei ihrer Ehescheidung.
Wichtige Werke (Auswahl)
Im Auftrag des Fürstabtes beginnt Brentano 1789 mit der Neuübersetzung des Neuen Testaments, des Pentateuchs, der Psalmen und der Sprüche. Vom Neuen Testament erscheinen 1790 und 1791 zwei Teile, die Fünf Bücher Mose kommen 1797 heraus. Seine Arbeit wird vom Theologen Thaddäus Anton Dereser fortgesetzt und später von A. Scholz überarbeitet (5 Tle. in 17 Bden., 1828-37). Bezeichnend für Brentanos Vielseitigkeit auf literarischem Gebiet ist nach Pörnbacher seine Mitarbeit bei der Herausgabe der Zeitschrift Deutschlands achtzehntes Jahrhundert von Joseph Sebastian von Rittershausen (1748-1820).
Stil / Rezeption
Übersetzung und Kommentar des Neuen Testaments erfreuen sich der Zustimmung bei Anhängern der aufklärerischen Moderne, nehmen aber auch Manipulationen der Vorlage(n) zugunsten modernistischer theologischer Positionen in Kauf.
Mitgliedschaften
In Kempten gründet Brentano im Geist der Aufklärung die Freimaurerloge Zur aufgehenden Sonne mit, um die Aufhebung der Trennung von katholischer Stiftsstadt und evangelischer Reichsstadt voranzutreiben.
Sekundärliteratur:
Bohlen, Reinhold (Hg.) (1997): Dominikus von Brentano 1740-1797. Publizist, Aufklärungstheologe, Bibelübersetzer. Paulinus Verlag, Trier.
Kahl, Christian (2007): Dominikus von Brentano. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Bd. 28. Verlag Traugott Bautz, Hamm, Sp. 241-252.
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 168.
Werner: Brentano, Dominikus. In: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 313, URL: https://www.deutsche-biographie.de/gnd119369311.html#adbcontent, (17.09.2016).
Externe Links:
Literatur von Dominikus von Brentano im BVB
Der Priester, Hofkaplan, geistlicher Rat und bibliothekarische Betreuer Dominikus von Brentano (1740-1797) beginnt 1789 mit einer Neuübersetzung des Neuen Testaments, des Pentateuchs, der Psalmen und der Sprüche. Bezeichnend für seine Vielseitigkeit auf literarischem Gebiet ist auch seine Mitarbeit bei der Herausgabe der Zeitschrift Deutschlands achtzehntes Jahrhundert von Joseph Sebastian von Rittershausen.
Werdegang
Nach dem frühen Tod des Vaters von seinem Onkel aufgezogen, studiert Dominik Anton Cajetan Brentano im Helvetischen Collegium zu Mailand, wo er sein Theologiestudium mit dem Doktortitel abschließt. 1763 wird er vom Erzbischof von Mailand zum Priester geweiht. Brentano tritt daraufhin in den Weltpriesterstand. Nach einiger Zeit im Haus des Grafen Truchseß-Wurzach zieht er nach Kempten und wird dort 1772 fürstabtlicher Hofkaplan, geistlicher Rat und Betreuer der Hofbibliothek. Fast 20 Jahre lang ist er der persönliche Sekretär des Fürstabtes Honorius Roth von Schreckenstein und nach dessen Tod (1785) von Rupert II. von Neuenstein.
1794 verlässt Brentano Kempten und wird Pfarrer von Gebrazhofen. Dominikus von Brentano fördert zeitweise die Ausbildung der deutsch-schweizerischen Schriftstellerin und Journalistin Marianne Ehrmann-Brentano (1755-1795), einer der ersten Verlegerinnen im deutschsprachigen Raum, und unterstützt sie später nicht nur finanziell bei ihrer Ehescheidung.
Wichtige Werke (Auswahl)
Im Auftrag des Fürstabtes beginnt Brentano 1789 mit der Neuübersetzung des Neuen Testaments, des Pentateuchs, der Psalmen und der Sprüche. Vom Neuen Testament erscheinen 1790 und 1791 zwei Teile, die Fünf Bücher Mose kommen 1797 heraus. Seine Arbeit wird vom Theologen Thaddäus Anton Dereser fortgesetzt und später von A. Scholz überarbeitet (5 Tle. in 17 Bden., 1828-37). Bezeichnend für Brentanos Vielseitigkeit auf literarischem Gebiet ist nach Pörnbacher seine Mitarbeit bei der Herausgabe der Zeitschrift Deutschlands achtzehntes Jahrhundert von Joseph Sebastian von Rittershausen (1748-1820).
Stil / Rezeption
Übersetzung und Kommentar des Neuen Testaments erfreuen sich der Zustimmung bei Anhängern der aufklärerischen Moderne, nehmen aber auch Manipulationen der Vorlage(n) zugunsten modernistischer theologischer Positionen in Kauf.
Mitgliedschaften
In Kempten gründet Brentano im Geist der Aufklärung die Freimaurerloge Zur aufgehenden Sonne mit, um die Aufhebung der Trennung von katholischer Stiftsstadt und evangelischer Reichsstadt voranzutreiben.
Bohlen, Reinhold (Hg.) (1997): Dominikus von Brentano 1740-1797. Publizist, Aufklärungstheologe, Bibelübersetzer. Paulinus Verlag, Trier.
Kahl, Christian (2007): Dominikus von Brentano. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Bd. 28. Verlag Traugott Bautz, Hamm, Sp. 241-252.
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 168.
Werner: Brentano, Dominikus. In: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 313, URL: https://www.deutsche-biographie.de/gnd119369311.html#adbcontent, (17.09.2016).