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Geb.: 26. 9.1959 in Immenstadt i.Allgäu
Christian Wagner bei den Filmaufnahmen zu "Das Ende der Geduld" © wagnerfilme.de
Titel: Honorarprofessor

Christian Wagner

Der Autor, Produzent und Filmregisseur Christian Wagner stammt aus Immenstadt im Allgäu, wo er 1959 zur Welt kommt und aufwächst. Er besucht das Gertrud-von-le-Fort-Gymnasium Oberstdorf und studiert von 1981 bis 1986 an der Ludwig-Maximilians-Universität München Neuere Deutsche Literatur, Theaterwissenschaften und Psychologie im Magisterstudiengang. Seine Bewerbungen an drei Filmhochschulen werden abgelehnt. Er wählt den Weg als Autodidakt und gründet 1985 mit Nico Hofmann, Donatello Dubini, Nico Humbert und anderen die unabhängige Verleihkooperative Der andere Blick.

Der Durchbruch gelingt Christian Wagner mit seinem Kinodebüt Wallers letzter Gang (1988), das frei nach Motiven von Gerhard Köpfs Roman Die Strecke (1985) entsteht. Der Film wird mehrfach ausgezeichnet u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis, dem Preis der Deutschen Filmkritik und dem Bundesfilmpreis in Silber sowie Camera D'Or/Cannes. In seinem Kinofilm Transatlantis, der 1994 als Wettbewerbsbeitrag auf der Berlinale läuft, stellt er einen Allgäuer Physiker ins Zentrum, der nach Atlantis sucht und in seiner Vision eine Verbindung zwischen dem heiligen Berg Kailash in Tibet und dem Gottesackerplateau am Hohen Ifen im Kleinwalsertal herstellt. Zu seiner Balkan-Blues-Trilogie gehören die Filme Zita (1997), der mehrfach ausgezeichnete Stille Sehnsucht-Warchild (2005/2006) und der Roadmovie Alcatrash (in Planung). 1999 dreht Christian Wagner seinen ersten Fernsehfilm Zehn wahnsinnige Tage, gefolgt vom mehrfach prämierten Ghettokids (2001/2002), dem Dokumentarfilm Die Flucht der Frauen (2006/2007) sowie dem Quotenhit (mit über 50 Wiederholungen im TV) Hopfensommer (2009/2010) und dem auf dem gleichnamigen Bestseller basierenden Film Das Ende der Geduld (2012/2014) mit Martina Gedeck in der Hauptrolle der Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig. Als Kurzfilm-Hommage zu Rainer Werner Fassbinders 75. Geburtstag dreht er während der Coronazeit Null komma null (2020), der als Online-Event bei den Fassbindertagen 2020 uraufgeführt wird.

Christian Wagners Filme sind auf zahlreichen internationalen Festivals präsentiert und vielfach ausgezeichnet worden. 1999 ist er Stipendiat der Villa Aurora, Los Angeles.

Von Christian Wagner stammen zudem Essays zu Literatur (über W.G. Sebald und Günter Herburger), Artikel in überregionalen Zeitungen zu Filmthemen sowie Radiobeiträge (z.B. im Bayerischen Rundfunk zu Rainer Werner Fassbinder). Über seine Filme und Dreharbeiten wird regelmäßig (u.a. in kinokino und Aspekte) berichtet. Begleitend zur Produktion von Transatlantis entsteht 1994 der 60-minütige Dokumentarfilm Zweiunddreißig Richtungen der Windrose, ein Making-of über die beschwerlichen Dreharbeiten in den Allgäuer Alpen und Tibet.

Neben seiner Tätigkeit als Autor, Produzent und Regisseur ist Christian Wagner seit 1995 Honorarprofessor für Regie und Schauspiel an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und Europäischen Filmakademie, leitet weltweit Workshops, engagiert sich für den Filmnachwuchs und war Mitglied in diversen Kommissionen und Jurys.

Christian Wagner lebt in Immenstadt und München.