Info
Geb.: 10. 1.1663 in Dittwar (Tauberbischofsheim)
Gest.: 3. 2.1743 in Bamberg
Namensvarianten: Vermelio Wurmsaam, Vermelius Wurmsaam

Franz Callenbach

Franz Callenbach wird am 10. Januar 1663 in Dittwar geboren. Der Prediger und Lehrer verarbeitet die desolaten Zustände in seinem Würzburger Jesuitenkolleg zu insgesamt acht Komödien.  Seine Dramen stehen wiederum in der satirischen Tradition von Fischart und Moscherosch, aber auch Jakob Baldes lateinischen Satiren und nehmen die Kritik der Aufklärung sowie des absolutistischen Systems vorweg. Franz Callenbach stirbt am 3. Februar 1743 in Bamberg.

Werdegang

Der Sohn eines Amtsschreibers besucht das Jesuitengymnasium in Würzburg und tritt mit zwanzig Jahren in den Orden ein. Von 1685 bis 1690 wirkt er zunächst am Bamberger Gymnasium, um anschließend seine theologischen Studien in Würzburg fortzusetzen. 1694 wird er vom Orden nach Wetzlar, der Stadt des Reichskammergerichts, berufen, wo ihm als Prediger und Lehrer die Erziehung der Kinder der katholischen Mitglieder obliegt. Von kurzfristigen Lehraufträgen in Bamberg und im elsässischen Hagenau abgesehen, bleibt er bis 1721 in Wetzlar; alsdann wird er zum Rektor am Würzburger Jesuitenkolleg ernannt. Als Sekretär des Provinzials der oberdeutschen Ordensprovinz verbringt er das letzte Lebensjahrzehnt wieder in Bamberg, wo er im Alter von achtzig Jahren stirbt.

Wichtige Werke 

Über ein Vierteljahrhundert lebt er in Wetzlar und beobachtet dort die desolaten Zustände, was ihm bald Stoff für seine satirischen Stücke bietet. Callenbach nimmt das ‚Wurmstichige‘ in Kirche und Staat aufs Korn und verarbeitet dies in acht Komödien, allesamt Lesedramen für die Schulbühne, die szenisch lose aneinandergereiht und rhetorisch wirkungsvoll inszeniert sind. 

Die Entstehungszeit von Callenbachs Dramen fällt in die Zeit von 1705 und 1712 und umfasst die Stücke Puer Centum (1705), Microcosmus (später Eclipses 1706), Calendarium (später Allmanach 1707), Genealogia (1708), Wurmatia (1709), Mundus Quasificatus (1710), Quasi Vero (1711) sowie Uti Ante Hac (1712).

Stil / Rezeption

In der satirischen Tradition von Fischart und Moscherosch, aber auch Jakob Baldes lateinischen Satiren stehend, nehmen Callenbachs Dramen die Kritik der Aufklärung und des absolutistischen Systems vorweg und weisen damit gleichzeitig in die Zukunft.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Bautz, Friedrich Wilhelm: Callenbach, Franz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. 1 (1990), Sp. 863, http://www.bautz.de/bbkl/c/callenbach_f.shtml, (09.01.2011).

Dünnhaupt, Gerhard (19902): Franz Callenbach S.J. (1663-1743). In: ders.: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. 6 Bde. Bd. 2. Anton Hiersemann Verlag, Stuttgart, S. 949-968.

Schreinert, Kurt: Callenbach, Franz. In: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 95f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd11851847X.html, (09.01.2011).


Externe Links:

Literatur von Franz Callenbach im BVB

Literatur über Franz Callenbach im BVB

Quasi Vero, Der Hinckende Bott Hat sich Wohl