Habib Bektaş
Der Schriftsteller, Journalist und Übersetzer Habib Bektaş wird als Sohn eines türkischen Gelegenheitsarbeiters 1951 in Salihli bei Izmir geboren. Bektaş, dessen Künstlername auf einen Druckfehler einer türkischen Literaturzeitschrift zurückgeht, verfasst lyrische und prosaische Werke – zunächst in seiner Muttersprache, bevor er sie dann ins Deutsche übersetzt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Yüksel Pazarkaya gründet er einen Spezialverlag für zeitgenössische türkische und deutsch-türkische Literatur.
Werdegang
Die Schule besucht Bektaş bis zur sechsten Klasse; ohne Abschluss verdingt er sich auf einer Baumwollplantage und liest abends Tolstoi und Stendhal. Mit 20 Jahren bewirbt er sich als Gerichtsdiener. Nachdem er achtzehn Monate lang im Gerichtssaal gedient hat, entschließt er sich 1973 nach Deutschland auszuwandern. Im fränkischen Erlangen lässt er sich nieder, wo er zunächst in einer Textil-, später in einer Metallwarenfabrik beschäftigt ist. Mit seiner Frau eröffnet er schließlich eine Gaststätte, die die beiden bis 1986 betreiben. Danach ist er als Drogenberater und Streetworker bei einer Drogenberatungsstelle in Nürnberg tätig. Von 1989 bis 2011 macht sich Bektaş mit seinem neugegründeten „Theatercafé“ in der Altstadt Erlangens wieder selbständig.
Der Autor lebt mit seiner Frau in Erlangen sowie in der Türkei.
Wichtige Werke
Erste Gedichte veröffentlicht Bektaş bereits in den 1970er-Jahren in renommierten türkischen Literaturzeitschriften. Seine Werke verfasst er zunächst in der Muttersprache, bevor er sie dann ins Deutsche übersetzt. In Deutschland erscheinen seine Lyrik- und Prosasammlung Belagerung des Lebens (1982) sowie der Gedichtband ohne dich ist jede stadt eine wüste (1984). Es folgen weitere Lyrikbände, Erzählungen, Romane, Theaterstücke und Kinderbücher, darunter Şirin wünscht sich einen Weihnachtsbaum (1991).
Darüber hinaus werden zahlreiche Geschichten Bektaş' vom Bayerischen Rundfunk und von der Türkischen Fernseh- und Rundfunkanstalt (TRT) inszeniert.
Preise & Auszeichnungen
Für seine Lyrik- und Prosasammlung Belagerung des Lebens (1982) erhält er den Kulturförderpreis der Stadt Erlangen. Für seinen ersten Roman Hamriyanım (dt. Frau Teig, 2007) wird Bektaş 1989 mit dem Literaturpreis der Zeitung Milliyet ausgezeichnet. Der zweite Roman Gölge Kokusu („Duft der Schatten“) erhält 1997 den Romanpreis des renommierten türkischen Inkilap-Verlags und wird zwei Jahre später von Regisseur Atif Yilmaz unter dem Titel Septembersturm („Eylül firtinasi“) verfilmt. 2000 erscheint sein ebenfalls in der Türkei prämierter Roman Cennetin Arka Bahçesi (dt. Hinterhof des Paradieses, 2008).
Tätigkeiten im literarischen Betrieb
Zusammen mit dem Schriftsteller und Übersetzer Yüksel Pazarkaya gründet Bektaş 2005 den Sardes Verlag, einen Spezialverlag für zeitgenössische türkische und deutsch-türkische Literatur.
Sekundärliteratur:
Przybilla, Olaf (2004): Dostojewski im Handgepäck. In: Roßmann, Robert; Kratzer, Hans (Hg.): Stadt, Land, Wort. Bayerns Literaten: 22 Porträts. SüdOst Verlag, Waldkirchen, S. 73-76.
Stoll, Dieter (1999): Selbstporträt. Literatur in Franken. Cadolzburg, S. 22-25.
Externe Links:
Der Schriftsteller, Journalist und Übersetzer Habib Bektaş wird als Sohn eines türkischen Gelegenheitsarbeiters 1951 in Salihli bei Izmir geboren. Bektaş, dessen Künstlername auf einen Druckfehler einer türkischen Literaturzeitschrift zurückgeht, verfasst lyrische und prosaische Werke – zunächst in seiner Muttersprache, bevor er sie dann ins Deutsche übersetzt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Yüksel Pazarkaya gründet er einen Spezialverlag für zeitgenössische türkische und deutsch-türkische Literatur.
Werdegang
Die Schule besucht Bektaş bis zur sechsten Klasse; ohne Abschluss verdingt er sich auf einer Baumwollplantage und liest abends Tolstoi und Stendhal. Mit 20 Jahren bewirbt er sich als Gerichtsdiener. Nachdem er achtzehn Monate lang im Gerichtssaal gedient hat, entschließt er sich 1973 nach Deutschland auszuwandern. Im fränkischen Erlangen lässt er sich nieder, wo er zunächst in einer Textil-, später in einer Metallwarenfabrik beschäftigt ist. Mit seiner Frau eröffnet er schließlich eine Gaststätte, die die beiden bis 1986 betreiben. Danach ist er als Drogenberater und Streetworker bei einer Drogenberatungsstelle in Nürnberg tätig. Von 1989 bis 2011 macht sich Bektaş mit seinem neugegründeten „Theatercafé“ in der Altstadt Erlangens wieder selbständig.
Der Autor lebt mit seiner Frau in Erlangen sowie in der Türkei.
Wichtige Werke
Erste Gedichte veröffentlicht Bektaş bereits in den 1970er-Jahren in renommierten türkischen Literaturzeitschriften. Seine Werke verfasst er zunächst in der Muttersprache, bevor er sie dann ins Deutsche übersetzt. In Deutschland erscheinen seine Lyrik- und Prosasammlung Belagerung des Lebens (1982) sowie der Gedichtband ohne dich ist jede stadt eine wüste (1984). Es folgen weitere Lyrikbände, Erzählungen, Romane, Theaterstücke und Kinderbücher, darunter Şirin wünscht sich einen Weihnachtsbaum (1991).
Darüber hinaus werden zahlreiche Geschichten Bektaş' vom Bayerischen Rundfunk und von der Türkischen Fernseh- und Rundfunkanstalt (TRT) inszeniert.
Preise & Auszeichnungen
Für seine Lyrik- und Prosasammlung Belagerung des Lebens (1982) erhält er den Kulturförderpreis der Stadt Erlangen. Für seinen ersten Roman Hamriyanım (dt. Frau Teig, 2007) wird Bektaş 1989 mit dem Literaturpreis der Zeitung Milliyet ausgezeichnet. Der zweite Roman Gölge Kokusu („Duft der Schatten“) erhält 1997 den Romanpreis des renommierten türkischen Inkilap-Verlags und wird zwei Jahre später von Regisseur Atif Yilmaz unter dem Titel Septembersturm („Eylül firtinasi“) verfilmt. 2000 erscheint sein ebenfalls in der Türkei prämierter Roman Cennetin Arka Bahçesi (dt. Hinterhof des Paradieses, 2008).
Tätigkeiten im literarischen Betrieb
Zusammen mit dem Schriftsteller und Übersetzer Yüksel Pazarkaya gründet Bektaş 2005 den Sardes Verlag, einen Spezialverlag für zeitgenössische türkische und deutsch-türkische Literatur.
Przybilla, Olaf (2004): Dostojewski im Handgepäck. In: Roßmann, Robert; Kratzer, Hans (Hg.): Stadt, Land, Wort. Bayerns Literaten: 22 Porträts. SüdOst Verlag, Waldkirchen, S. 73-76.
Stoll, Dieter (1999): Selbstporträt. Literatur in Franken. Cadolzburg, S. 22-25.