Info
Geb.: 1. 2.1860 in Krumbach (Schwaben)
Gest.: 8. 4.1942 in Immenstadt i.Allgäu
© privat

Karl Dietmann

Karl Dietmann, 1860 in Krumbach geboren und dort aufgewachsen, ist Zeit seines Lebens ein viel­seitig interessierter Mensch. Er ergreift den Beruf des Lehrers und unterrichtet von 1894 bis zur Versetzung in den Ruhestand 1924 an der Volksschule Immenstadt, zuletzt als Bezirksoberlehrer. Er gründet eine Familie und ist in seiner freien Zeit als Chorregent und Dirigent der Liedertafel, Komponist, Geologe sowie Heimat- und Naturkundler tätig. In den fast 48 Jahren, in denen er in Immenstadt lebt, prägt er das kulturelle Leben der Stadt.

Neben zahlreichen heimatkundlichen und geologischen Schriften schreibt Karl Dietmann Lieder, Geschichten, Gedichte in Mundart und Standardsprache sowie Schauspiele. Erhalten sind sein Festspiel für die Jugend zur Feier des 80. Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold aus dem Jahr 1901, das 10 Jahre später verfasste Festspiel für die Jugend zur Feier des 90. Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold (1911) sowie das 1913 veröffentlichte Schauspiel Vor hundert Jahren. Karl Dietmann ist der Autor der Beiträge „Von den Immenstädter Erdmännlein und vom großen Horngeist“, „Der Graber“ und „Der Pestengel von Immenstadt“ in dem 1906 von Leo Fischer herausgegebenen Buch Schwäbische Sagen und Geschichten. Sein Abendgruß „Am Immenstädter Horn“ erscheint 1906 in Lieder aus dem Allgäu. Die zwei Bände von Gedichte aus Krumbach-Hürben publiziert Karl Dietmann ca. 1915 und 1928. Und seine Mundartgedichte „Freundlichkeit in alter Zeit (1868)“, „Ueberradlet“, „Den Bergfexen“, „D'r schwäbisch' Fasnachtsprecher“ finden Aufnahme in Adolf Layers Anthologie Biera ond Zelta (1977).

1942 stirbt Karl Dietmann im Alter von 82 Jahren. Auch nach seinem Tod wird an den Komponisten und Musiker Karl Dietmann erinnert. 1989 kommt es zu einer Wiederaufführung von Dietmanns Cäcilien-Messe in Kempten und Immenstadt. Und 2012 wird in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus Immenstadt die von Dietmann 1880 geschriebene St. Georgsmesse aufgeführt. Seine Kompositionen und Noten werden von der Katholischen Kirche Immenstadt aufbewahrt. Der Großteil des Nachlasses befindet sich im Besitz seines Urenkels Thomas Dietmann.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.


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