Info
Geb.: 17.11.1924 in Kraftisried
Gest.: 11.3.2016 in Kaufbeuren
Titelbild des Gedichtbands "Gedankensplitter"

Hans Fischer

Hans Fischer kommt 1924 in Kraftisried im Ostallgäu zur Welt und lebt in diesem Ort ein Leben lang. 24 Jahre lang – von 1966 bis 1990 – ist er der Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. Hans Fischer ist ein nachdenklicher, heimat- und naturverbundener Mensch, der in seiner Freizeit zahlreiche Gedichte sowie religiös-philosophische Texte verfasst. Einige seiner Gedichte sind Gertrud von le Fort gewidmet.

Der im Selbstverlag erschienene Band Gedankensplitter (o.J.) enthält Gedichte aus den Jahren 1964-1989. Eine handschriftliche Widmung Gertrud von le Forts belegt einen persönlichen Kontakt zwischen Hans Fischer und der in Oberstdorf lebenden Dichterin.

Neben der überwiegend hoch­sprachlichen Lyrik schreibt Hans Fischer auch Mundartgedichte wie Weihnächte – Nuijaur 1994/5, wovon er zudem eine hochsprachliche Fassung erstellt. Dass die Übertragung in die Hochsprache durchaus eine Herausforderung darstellt, zeigt sein handschriftlicher Vermerk „so guat mas ka“. Fischers Prosatext Mei Großvatr aus dem Jahr 1999 beschreibt in Mundart das Leben seines 1935 verstorbenen Großvaters mütterlicherseits. Fischer setzt sich literarisch auch mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander, was seine Gedichte Edith Stein zum Gedenken und Spätes Gedenken belegen. Er besucht wiederholt das ehemalige KZ Dachau, in dem der von ihm verehrte Priester H. H. Hubert Czechoski (gebürtig aus Ostpreußen) 3 ½ Jahre inhaftiert war.

Widmung Gertrud von le Fort. Enthalten in: Gedankensplitter (o.J.)

Hans Fischers Gedichte und philosophische Texte liegen – abgesehen von einzelnen Eigendrucken – als Loseblattsammlung vor. Seinen bislang nicht katalogisierten literarischen Nachlass hat er, da seine Ehe kinderlos blieb, dem Archiv seiner Heimatgemeinde zur Aufbewahrung überlassen.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.


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