Kathrin Groß-Striffler
Kathrin Groß-Striffler wird 1955 in Würzburg geboren. Die Integrationslehrerin und Autorin schreibt Kurzgeschichten und Romane. Über ihr Werk sagt sie: „Mich interessieren nicht die Leute, bei denen es glattgeht und alles hinhaut. Das ist ja auch langweilig.“
Werdegang
Kathrin Groß-Striffler studiert nach ihrem Abitur 1974 Anglistik und Romanistik in Würzburg, Frankreich und in den USA, wo sie auch als „farm manager“ auf einer Pferderanch arbeitet. Zurück in Deutschland legt sie das 1. und das 2. Staatsexamen ab und unterrichtet zunächst an einem Gymnasium in Bayern. Ende der 1980er- bis Anfang der 1990er-Jahre werden ihre vier Kinder geboren. Ab 1998 lebt Groß-Striffler als freie Schriftstellerin. Seit 2017 arbeitet sie als BAMF-Integrationslehrerin. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Jena.
Wichtige Werke (Auswahl)
Groß-Strifflers Kurzgeschichtensammlung Unterholz wird im Jahr 2000 veröffentlicht. 2003 erscheint ihr erster Roman Das Gut (Reclam Verlag, Leipzig). Dieser handelt von dem jungen Torsten, der davon träumt, auf einem großen Anwesen außerhalb seiner Heimatsstadt zu wohnen. Er heiratet Hannah, die Tochter eines Großgrundbesitzers – noch nicht ahnend, dass er nun der Erbe des Landguts ist. Doch sein einstiger Traum verwandelt sich schnell in einen Alptraum. Der Aufbau Verlag in Berlin veröffentlicht ebenfalls 2003 ihren Roman Die Hütte. Dieser schildert das Leben der Protagonistin Johanna, die sich aus Angst vor ihrem Ex-Ehemann als „farm manager“ auf eine entlegene Ranch zurückzieht. Im Verlauf des Romans kommen immer mehr Details über Johannas Vergangenheit ans Licht.
2004 folgt die Erzählung Herr M. und der Glaube ans Glück (Reclam Verlag, Leipzig), 2007 der Roman Gestern noch (Aufbau Verlag, Berlin) und im selben Jahr die Erzählung Domino (edition muschelkalk, Weimar). Im Jahr 2014 bringt Kathrin Groß-Striffler den Roman Das Meer (Aufbau Verlag, Berlin) heraus. Das Werk handelt von der alleinerziehenden Mutter Saskia, die sich in Brasilien in einen drogensüchtigen Straßenjungen verliebt und von diesem schwanger wird. Zurück in Deutschland mit ihrem Baby ist Saskia völlig überfordert. 2016 veröffentlicht Groß-Striffler die Novelle Mutters Fest (Müry Salzmann Verlag, Salzburg), 2017 den Erzählband Eine Tasse Tee (Mitteldeutscher Verlag, Halle). Im Jahr 2018 erscheinen gleich zwei Romane von ihr: Der arme Poet (Mitteldeutscher Verlag, Halle) und Gott zürnt (Verlag Müry Salzmann, Salzburg).
Nach Zusammenarbeit in einer Schreibwerkstatt mit syrischen Geflüchteten wird das Buch Hoffnung (2020) herausgegeben, finanziert von der Deutschen Kulturstiftung. Im selben Jahr erscheint zusammen mit dem Schriftsteller Reinhard Stöckel Westöstliche Couch. Ein literarisches Alphabet (Müry Salzmann Verlag, Salzburg): „Westöstliche Couch ist ein buntes, authentisches, geschichte(n)reiches Deutschland-Kaleidoskop, welches – ohne in die Ost-West-Streitfalle zu gehen – das Land vom Anfang seiner Teilung bis zur Zukunft seiner Einheit ‚entziffert‘ und noch dazu jede Menge Lesevergnügen bereitet.“ 2021 veröffentlicht die Autorin den Erzählband Cleopatra & Fleischsalat (Mitteldeutscher Verlag Halle).
Stil / Rezeption
„Die Hütte ist ein meisterhaftes Kammerspiel über die Angst, das den Innenraum eines tiefen Verletztseins auslotet. Die Erzähltechnik, diesen Innenraum zugleich zu öffnen und über das Außen zu vermitteln, setzt die Autorin mit einer seltenen und absolut überzeugenden Konsequenz ein“, urteilt am 29. Januar 2004 die taz über Groß-Strifflers Zweitwerk. „Mich interessieren nicht die Leute, bei denen es glattgeht und alles hinhaut. Das ist ja auch langweilig. Es muss schon knirschen, man muss sich im Weg stehen und es muss alles schwierig sein“, sagt die Autorin selbst über ihren Roman Das Meer, der laut BR „in die Abgründe des Familienlebens“ schaut.
Preise & Auszeichnungen
2000 erhält Groß-Striffler den Marburger Literaturpreis für die Kurzgeschichtensammlung Unterholz, 2003 den Alfred-Döblin-Preis für den Roman Die Hütte. In den Jahren 2006 bis 2014 erhält sie mehrfach Arbeitsstipendien des Kultusministeriums und der Kulturstiftung Thüringen. 2012 wird ihr ein einjähriges Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds verliehen. 2019 erhält Groß-Striffler erneut ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung Thüringen, 2020 ein Sonderstipendium der Kulturstiftung Thüringen und 2022 das Walter-Dexel-Stipendium.
Externe Links:
Literatur von Kathrin Groß-Striffler im BVB
Kathrin Groß-Striffler in der Wikipedia
Kathrin Groß-Striffler wird 1955 in Würzburg geboren. Die Integrationslehrerin und Autorin schreibt Kurzgeschichten und Romane. Über ihr Werk sagt sie: „Mich interessieren nicht die Leute, bei denen es glattgeht und alles hinhaut. Das ist ja auch langweilig.“
Werdegang
Kathrin Groß-Striffler studiert nach ihrem Abitur 1974 Anglistik und Romanistik in Würzburg, Frankreich und in den USA, wo sie auch als „farm manager“ auf einer Pferderanch arbeitet. Zurück in Deutschland legt sie das 1. und das 2. Staatsexamen ab und unterrichtet zunächst an einem Gymnasium in Bayern. Ende der 1980er- bis Anfang der 1990er-Jahre werden ihre vier Kinder geboren. Ab 1998 lebt Groß-Striffler als freie Schriftstellerin. Seit 2017 arbeitet sie als BAMF-Integrationslehrerin. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Jena.
Wichtige Werke (Auswahl)
Groß-Strifflers Kurzgeschichtensammlung Unterholz wird im Jahr 2000 veröffentlicht. 2003 erscheint ihr erster Roman Das Gut (Reclam Verlag, Leipzig). Dieser handelt von dem jungen Torsten, der davon träumt, auf einem großen Anwesen außerhalb seiner Heimatsstadt zu wohnen. Er heiratet Hannah, die Tochter eines Großgrundbesitzers – noch nicht ahnend, dass er nun der Erbe des Landguts ist. Doch sein einstiger Traum verwandelt sich schnell in einen Alptraum. Der Aufbau Verlag in Berlin veröffentlicht ebenfalls 2003 ihren Roman Die Hütte. Dieser schildert das Leben der Protagonistin Johanna, die sich aus Angst vor ihrem Ex-Ehemann als „farm manager“ auf eine entlegene Ranch zurückzieht. Im Verlauf des Romans kommen immer mehr Details über Johannas Vergangenheit ans Licht.
2004 folgt die Erzählung Herr M. und der Glaube ans Glück (Reclam Verlag, Leipzig), 2007 der Roman Gestern noch (Aufbau Verlag, Berlin) und im selben Jahr die Erzählung Domino (edition muschelkalk, Weimar). Im Jahr 2014 bringt Kathrin Groß-Striffler den Roman Das Meer (Aufbau Verlag, Berlin) heraus. Das Werk handelt von der alleinerziehenden Mutter Saskia, die sich in Brasilien in einen drogensüchtigen Straßenjungen verliebt und von diesem schwanger wird. Zurück in Deutschland mit ihrem Baby ist Saskia völlig überfordert. 2016 veröffentlicht Groß-Striffler die Novelle Mutters Fest (Müry Salzmann Verlag, Salzburg), 2017 den Erzählband Eine Tasse Tee (Mitteldeutscher Verlag, Halle). Im Jahr 2018 erscheinen gleich zwei Romane von ihr: Der arme Poet (Mitteldeutscher Verlag, Halle) und Gott zürnt (Verlag Müry Salzmann, Salzburg).
Nach Zusammenarbeit in einer Schreibwerkstatt mit syrischen Geflüchteten wird das Buch Hoffnung (2020) herausgegeben, finanziert von der Deutschen Kulturstiftung. Im selben Jahr erscheint zusammen mit dem Schriftsteller Reinhard Stöckel Westöstliche Couch. Ein literarisches Alphabet (Müry Salzmann Verlag, Salzburg): „Westöstliche Couch ist ein buntes, authentisches, geschichte(n)reiches Deutschland-Kaleidoskop, welches – ohne in die Ost-West-Streitfalle zu gehen – das Land vom Anfang seiner Teilung bis zur Zukunft seiner Einheit ‚entziffert‘ und noch dazu jede Menge Lesevergnügen bereitet.“ 2021 veröffentlicht die Autorin den Erzählband Cleopatra & Fleischsalat (Mitteldeutscher Verlag Halle).
Stil / Rezeption
„Die Hütte ist ein meisterhaftes Kammerspiel über die Angst, das den Innenraum eines tiefen Verletztseins auslotet. Die Erzähltechnik, diesen Innenraum zugleich zu öffnen und über das Außen zu vermitteln, setzt die Autorin mit einer seltenen und absolut überzeugenden Konsequenz ein“, urteilt am 29. Januar 2004 die taz über Groß-Strifflers Zweitwerk. „Mich interessieren nicht die Leute, bei denen es glattgeht und alles hinhaut. Das ist ja auch langweilig. Es muss schon knirschen, man muss sich im Weg stehen und es muss alles schwierig sein“, sagt die Autorin selbst über ihren Roman Das Meer, der laut BR „in die Abgründe des Familienlebens“ schaut.
Preise & Auszeichnungen
2000 erhält Groß-Striffler den Marburger Literaturpreis für die Kurzgeschichtensammlung Unterholz, 2003 den Alfred-Döblin-Preis für den Roman Die Hütte. In den Jahren 2006 bis 2014 erhält sie mehrfach Arbeitsstipendien des Kultusministeriums und der Kulturstiftung Thüringen. 2012 wird ihr ein einjähriges Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds verliehen. 2019 erhält Groß-Striffler erneut ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung Thüringen, 2020 ein Sonderstipendium der Kulturstiftung Thüringen und 2022 das Walter-Dexel-Stipendium.