Anna Maria Zettl
Anna Maria Zettl wird am 14. Mai 1892 in Kaufbeuren geboren. Die heimatkundlich interessierte Autorin schreibt – häufig unter ihrem Pseudonym Anna-Bäsle – zahlreiche Beiträge für die lokale Zeitung und Gedichte in Mundart. Sie prägt das kulturelle Leben ihrer Heimatstadt, wo sie 1978 im Alter von 86 Jahren stirbt.
Werdegang
Anna Maria Zettl, geborene Baudrexel, ist das mittlere von fünf Kindern des Hafnermeisters und Ofensetzers Lorenz Baudrexel und seiner Frau Susanne, geborene Eisele. Ihr Vater ist ein geselliger Mann, der in seiner Freizeit das Theaterspiel und den Gesang pflegt. Ihre Mutter stammt aus einer angesehenen Kaufbeurer Familie. Die sorglose Kindheit endet früh, als die Mutter nach einer schweren Geburt im Alter von nur 37 Jahren stirbt. Der Vater heiratet ein zweites Mal. Wegen der schwierigen Beziehung zur Stiefmutter verlässt Anna Maria mit 14 Jahren das Haus und nimmt verschiedene Stellen als Kindermädchen an.
1919 heiratet sie in Augsburg Karl Zettl, mit dem sie drei Kinder bekommt. Später erfolgt der Umzug der Familie von Augsburg nach Kaufbeuren. Der Sohn Hermann überlebt den Zweiten Weltkrieg nicht; bis zu ihrem Lebensende hofft Anna Maria Zettl vergebens auf seine Rückkehr. Tochter Rika und Sohn Herbert gehen zu Studienaufenthalten in die USA, Herbert Zettl wird Professor an der San Francisco State University und Rika Zettl widmet sich sozialen Aufgaben. Auf Einladung ihrer beiden Kinder wandern auch Anna Maria und Karl Zettl um 1960 in die USA aus, kehren jedoch schon ein Jahr später nach Kaufbeuren zurück, weil starkes Heimweh und die Sehnsucht nach der Kaufbeurer Mundart die Eingewöhnung für Anna Maria Zettl unmöglich gemacht haben.
Anna Maria Zettl, die schon vor der Auswanderung literarisch tätig war, setzt ihre schriftstellerische Arbeit fort und prägt weiterhin das kulturelle Leben ihrer Heimatstadt. Sie schreibt zahlreiche Mundartgedichte und setzt sich unter dem Pseudonym Anna-Bäsle in ihrer Kolumne in der regionalen Zeitung u. a. für den Erhalt historischer Gebäude ein.
Wichtige Werke
Erinnerungen aus ihrem Leben und einige ihrer Gedanken enthält ihr Buch So isch halt früher gwese. Erlebt und erzählt vom Anna-Bäsle (1977), verfasst in der für Kaufbeuren typischen Mundart. Das Kaufbeurer Frauenlexikon (2011) würdigt Leben und Werk der Autorin und enthält als Leseprobe ihren Artikel „’s Zollhäusle“. Ihre Gedichte sind bislang unveröffentlicht.
Sekundärliteratur:
Frauengeschichtskreis Kaufbeuren (Hrsg.) (2011): Kaufbeurer Frauenlexikon. Holzheu Verlag, Mering, S. 127-129.
Anna Maria Zettl wird am 14. Mai 1892 in Kaufbeuren geboren. Die heimatkundlich interessierte Autorin schreibt – häufig unter ihrem Pseudonym Anna-Bäsle – zahlreiche Beiträge für die lokale Zeitung und Gedichte in Mundart. Sie prägt das kulturelle Leben ihrer Heimatstadt, wo sie 1978 im Alter von 86 Jahren stirbt.
Werdegang
Anna Maria Zettl, geborene Baudrexel, ist das mittlere von fünf Kindern des Hafnermeisters und Ofensetzers Lorenz Baudrexel und seiner Frau Susanne, geborene Eisele. Ihr Vater ist ein geselliger Mann, der in seiner Freizeit das Theaterspiel und den Gesang pflegt. Ihre Mutter stammt aus einer angesehenen Kaufbeurer Familie. Die sorglose Kindheit endet früh, als die Mutter nach einer schweren Geburt im Alter von nur 37 Jahren stirbt. Der Vater heiratet ein zweites Mal. Wegen der schwierigen Beziehung zur Stiefmutter verlässt Anna Maria mit 14 Jahren das Haus und nimmt verschiedene Stellen als Kindermädchen an.
1919 heiratet sie in Augsburg Karl Zettl, mit dem sie drei Kinder bekommt. Später erfolgt der Umzug der Familie von Augsburg nach Kaufbeuren. Der Sohn Hermann überlebt den Zweiten Weltkrieg nicht; bis zu ihrem Lebensende hofft Anna Maria Zettl vergebens auf seine Rückkehr. Tochter Rika und Sohn Herbert gehen zu Studienaufenthalten in die USA, Herbert Zettl wird Professor an der San Francisco State University und Rika Zettl widmet sich sozialen Aufgaben. Auf Einladung ihrer beiden Kinder wandern auch Anna Maria und Karl Zettl um 1960 in die USA aus, kehren jedoch schon ein Jahr später nach Kaufbeuren zurück, weil starkes Heimweh und die Sehnsucht nach der Kaufbeurer Mundart die Eingewöhnung für Anna Maria Zettl unmöglich gemacht haben.
Anna Maria Zettl, die schon vor der Auswanderung literarisch tätig war, setzt ihre schriftstellerische Arbeit fort und prägt weiterhin das kulturelle Leben ihrer Heimatstadt. Sie schreibt zahlreiche Mundartgedichte und setzt sich unter dem Pseudonym Anna-Bäsle in ihrer Kolumne in der regionalen Zeitung u. a. für den Erhalt historischer Gebäude ein.
Wichtige Werke
Erinnerungen aus ihrem Leben und einige ihrer Gedanken enthält ihr Buch So isch halt früher gwese. Erlebt und erzählt vom Anna-Bäsle (1977), verfasst in der für Kaufbeuren typischen Mundart. Das Kaufbeurer Frauenlexikon (2011) würdigt Leben und Werk der Autorin und enthält als Leseprobe ihren Artikel „’s Zollhäusle“. Ihre Gedichte sind bislang unveröffentlicht.
Frauengeschichtskreis Kaufbeuren (Hrsg.) (2011): Kaufbeurer Frauenlexikon. Holzheu Verlag, Mering, S. 127-129.