Kuni Tremel-Eggert

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Kuni Tremel-Eggert 1920

Einer der erfolgreichste Romane der 1930er-Jahre wurde von einer oberfränkischen Schriftstellerin verfasst: Kuni Tremel-Eggert. Sie gilt in ihrer Heimatstadt Burgkunstadt noch heute als geschätzte und verehrte Heimatdichterin. Dies zeigte sich zuletzt 2010 an den Ehrungen zu ihrem 50. Todestag. Dass sie in ihren Romanen einen üblen Antisemitismus verbreitete und eine Künstlerin war, die dem Nationalsozialismus den geistigen Nährboden bereitete, wird ausgeblendet. Dabei war ihre Literatur nicht nur faschistische Heimatdichtung, sondern NS-Propaganda reinsten Wassers. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie mit einem Schreibverbot belegt.

In ihrem autobiographisch gefärbten Bestseller Barb. Der Roman einer deutschen Frau schilderte sie das Leben der jungen Barb Vornberg aus Franken, die während des Ersten Weltkrieges und in den Wirren der Nachkriegszeit ihren Weg findet.

Und das Beste, was der Mensch hat – ist sein Vaterland! Auch du wirst es aus dir lernen, Barb, denn magst du´s anerkennen oder wegstreiten, du bist eine Deutsche! Und du wirst eine Deutsche bleiben, solange du lebst! Wie ein blonder Mensch blond bleibt, ein dunkler dunkel, auch wenn er die Haare färbt oder bleicht! – Deutsch! – Das kommt. Ja nicht durch uns. -  Das sind wir! Wir sind ein Teil dieser Erde, aus der wir wurden und wuchsen und darum, wenn es gilt, sie zu verteidigen werden wir alle kämpfen – auch streben, Barb! Um- - - Deutschland!

(Kuni Tremel-Eggert: Barb. Der Roman einer deutschen Frau. Verlag Franz Eher Nachf., München 1939, S.  133.) 

Er hat einen Oberarmschuss. Nicht schlimm. Er ist bescheiden und so geniert, weil alle so ein Getu´mit ihm machen, ihn als Helden feiern. Dagegen wehrt er sich hart. „Was Held!“ brummt er – „Mir sind vor. Auf! Auf! Marsch-Marsch! – Pumps – hat´s mich gerissen. Ich konnte nicht mehr herauflangen, der Arm schlamperte weg! Aus! Was heißt da Held?“ Aber seine Frau war anderer Meinung. Sie ging, geschwellt vor Glück und Stolz wie auf Federn „Mein Mann!“ [...] Sie konnte stolz auf ihn sein – und – sie war es.

(Ebda., S. 145.)

Am Ende des Romans hisst die Hauptfigur eine selbstgenähte riesengroße Hakenkreuzfahne. Das Heraufziehen des Nationalsozialismus weist Barb den Weg in eine bessere Zukunft.

Das Buch verkaufte sich rund 750.000 Mal.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl