Nachspiel

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Georg Jennerweins Grab in Schliersee.

Schon bei der Beerdigung Jennerweins auf dem Westenhofener Friedhof, nachdem die Gerichtskommission die Leiche freigegeben hatte, wurden Gerüchte laut. Ein Jäger mußte es gewesen sein; einer der geschworenen Feinde des Girgl.

[...] Weiter wucherte das Misstrauen, bis sich zuletzt die Indizien gegen Johann Pföderl immer mehr verdichteten. Er wurde festgenommen und gestand praktisch auf der Stelle. Die Staatsanwaltschaft erhob Mordanklage gegen ihn.

(Manfred Böckl: Jennerwein. Roman. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 1997, S. 167f.)

Obwohl der Jagdgehilfe Johann Josef Pföderl bestritt, der Mörder zu sein, befand ihn das Gericht für schuldig, ohne Tötungsabsicht auf Georg Jennerwein geschossen zu haben als er diesen beim Wildern ertappte. Dazu sei er nicht befugt gewesen. Das Urteil lautete auf acht Monate Haft. Nach seiner Freilassung wurde Pföderl ins Gebirgstal Valepp versetzt. Die Leute aber mieden ihn, vor allem als das Gerücht aufkam, er hätte Georg Jennerwein aus purer Eifersucht erschossen. Pföderl verfiel dem Alkohol und starb am 12. Juli 1889 im Krankenhaus Tegernsee.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl

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