Schäftlarn II

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Kloster Schäftlarn (Foto: Privatbesitz)

An Ludwig Klages
Schäftlarn, 18.4.1902

Wie ich mit der Maus den Berg hinunterzog, wurde mir wieder so Schäftlarnwohl, dass ich doch bis morgen bleiben will, wenn ich nicht aus dem Zimmer vertrieben werde, denn es kommt heute Militäreinquartierung. Aber wahrscheinlich wird es gehen. Es kommt hier doch immer wieder etwas der Winterstimmung über mich, so ein friedliches Gefühl von Insichselbstzurückziehen.

(Briefe in Sämtliche Werke 4, S. 392)

Wenn sich Franziska zu Reventlow in Schreibklausur begibt, um an ihrem autobiografischen Roman Ellen Olestjerne zu arbeiten, ist ihr Sohn Rolf (Maus) fast immer dabei. Sie mieten sich in der klösterlichen Brauerei in Schäftlarn, gegenüber dem Kloster, ein. Dort kreiert sie Wortschöpfungen wie „Schäftlarnwohl“. Ludwig Klages, der sie zum Schreiben des Romans ermutigt hat, hält sie in Briefen über ihre Fortschritte auf dem laufenden.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Gunna Wendt

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